Grundsätzlich zufrieden zeigte sich Bundesschulsprecher Lukas Faymann mit den Aufgaben bei der Mathematik-Matura am Montag. "Der erste Teil war jedenfalls fair und schaffbar. Teil zwei war doch einigermaßen schwer - das war aber zu erwarten", so Faymann, der selbst maturierte. Das sei auch der Tenor seiner bisherigen Kontakte mit anderen Schülervertretern gewesen. Die Klausur ist ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.

"Einige Schüler haben auch gesagt, dass ein paar Beispiele den Übungsaufgaben auf der Bifie-Homepage geähnelt haben - nicht eins zu eins, aber sehr ähnlich", sagte Faymann.

Die Mathe-Zentralmatura besteht aus zwei Teilen zu je 24 Punkten. Den ersten Teil bilden 24 sogenannte "Typ-1-Aufgaben", bei denen die Schüler Grundwissen und Grundfertigkeiten "ohne darüber hinausgehende Eigenständigkeit" nachweisen müssen. Die Aufgaben können dabei nur als gelöst (ein Punkt) bzw. nicht gelöst (null Punkte) bewertet werden.

"Ausgleichspunkte" möglich

Der zweite Teil besteht aus vier bis sechs umfangreicheren "Typ-2-Aufgaben" (mit je zwei bis sechs Unteraufgaben), bei denen eine "selbstständige Anwendung von Wissen und Können erforderlich ist". Pro Unteraufgabe können dabei null bis zwei Punkte verteilt werden. Für ein "Genügend" müssen im ersten Teil zwei Drittel der Aufgaben richtig gelöst, also 16 Punkte erreicht werden - unabhängig von der Punkteanzahl im zweiten Teil. Ausnahme: Im zweiten Teil können noch extra gekennzeichnete sogenannte "Ausgleichspunkte" gesammelt werden, die für den ersten Teil angerechnet werden.

Von der technischen Seite gab es auch am Start der zweiten Maturawoche keine Probleme: Wie in der vergangenen Woche gingen auch am Montag beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) keine Meldungen über fehlende oder unvollständige Angaben ein.

Kritik von FPÖ

Kritik an ungleichen Voraussetzungen kam von FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz. In machen Schulen sei der Einsatz einer Software erlaubt worden, mittels derer Aufgaben in Geometrie, Algebra, Tabellen, Statistik und Analysis, die in den Bereich der 5. bis 8. Klasse der Sekundarstufe II fallen, bearbeitet werden können. Eine genaue Vorgabe, welche Programme bzw. Hilfsmittel verwendet werden können, gibt es allerdings nicht: Verwendet werden dürfen "alle aus dem Unterricht gewohnten technologischen Hilfsmittel" - das können je nach Schule durchaus andere sein.

Die Angaben der heutigen Mathematik-Klausur stehen ab morgen, Dienstag um sieben Uhr früh, auf der Homepage des Bifie zum Download bereit. Am Dienstag findet die Italienisch-Matura statt, am Mittwoch sind Latein und Griechisch dran. Mündliche Kompensationsprüfungen für Schüler, die negative Beurteilungen bekommen haben, gibt es am 1. und 2. Juni. (APA, red, 11.5.2015)