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Eine IT-Sicherheitsfirma soll potenzielle Kunden angegriffen und erpresst haben

Foto: Reuters/Langsdon

Ein Gerichtsverfahren in den USA wirft ein schiefes Licht auf die IT-Securitybranche: Im Mittelpunkt steht das Unternehmen Tiversa, das eng mit Behörden zusammenarbeitet und etwa von ehemaligen Geheimdienstlern und hochdekorierten Militärs beraten wird. Tiversa soll, so ein Ex-Mitarbeiter, Datendiebstahl vorgetäuscht und potenzielle Kunden erpresst haben. Das Muster wird konkret bei einem Rechtsstreit mit der Medizinfirma LabMD erkennbar: Tiversa soll die Firma selbst gehackt und kritische Dokumente gestohlen haben.

Erpressungsvorwürfe

Anschließend habe Tiversa den LabMD-Chefs unterbreitet, sich künftig um ihre IT-Sicherheit zu kümmern. Andernfalls werde man die Behörden über die "unsichere Infrastruktur" von LabMD informieren. Dessen Manager lehnten ab, daraufhin eröffneten die US-Regulierer der FTC ein Verfahren gegen das Unternehmen, das schließlich pleite ging. So soll Tiversa laut einem Ex-Mitarbeiter bei zahlreichen Fällen verfahren haben. Er spricht von "mafiösen" Aktionen, die nun auch das Vertrauen in Behörden in Mitleidenschaft ziehen.

Laut CNN soll Tiversa auch falsche Informationen an Medien weitergegeben haben, etwa bezüglich iranischer Hacker. Die Firma wehrt sich indessen: Es handle sich nur um einen rachsüchtigen Ex-Mitarbeiter, der wegen seiner Entlassung Tiversa schaden möchte. Ein Gerichtsprozess wird sich nun näher mit den Vorgängen beschäftigen. (fsc, 10.5.2015)