Albert Precht 1947 - 2015

foto: precht

Salzburg - Einer der besten Österreichischen Kletterer ist tot. Die Salzburger Bergrettung bestätigte Meldungen griechischer Medien, dass der Bischofshofener Albert Precht (67) in Kreta bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Mit Precht stürzte auch sein langjähriger Seilpartner Robert Jölli (68) in der Pervolakia-Schlucht in den Tod. Wie es zu dem Unglück in der sogenannten Kapsa-Wand gekommen ist, war vorerst nicht zu erfahren. Der Reisegruppe, die mit den beiden Kletterern unterwegs war, gehört auch Prechts Ehefrau an. Die Österreicher werden am Montag in Salzburg zurück erwartet.

Der pensionierte Eisenbahner Albert Precht gilt in der Bergsteigerszene längst als Kletterlegende. Precht hatte zumindest 800 - vermutlich aber deutlich mehr - neue Routen erschlossen. Die meisten davon in seinen Heimatbergen Hochkönig und Tennengebirge. Precht-Routen finden sich aber auch in Jordanien, im Oman und in Griechenland.

Autor von zwei AV-Führern

Precht ist Autor zahlreicher Kletterführer und hat auch die Standard-Führer des Alpenvereins für den Hochkönig und das Tennengebirge verfasst. Bekannt wurde der Bischofshofener auch durch seinen Kletterstil. Erschließungen mittels Bohrhaken lehnte er jahrelang ab; erst in den vergangenen Jahren revidierte er seine Meinung und ließ Sanierungen von Kletterrouten mit gebohrten Haken zu.

Wie Precht war auch der Salzburger Robert Jölli ein alpiner Vollprofi. Jölli war pensionierter Alpingendarm und ziviler Bergführer. Bis zu seiner Pensionierung war Jölli Alpinausbildner bei der Polizei. (Thomas Neuhold, 9.5.2015)