Wien - Der Eurovision Song Contest ist eine dynamische Angelegenheit - und so haben sich seit der ersten Ausgabe 1956 die Regeln immer wieder geändert. Mal fielen die Reformen gewaltig aus, mal blieb es beim Reförmchen. Beispielsweise hoffen die Teilnehmer erst seit 1975 auf die erlösende Höchstwertung "12 Punkte". Eine kleine Regelkunde für den 60. ESC in Wien:

  • Einen garantierten Startplatz im Finale haben grundsätzlich immer die größten Geldgeber der European Broadcasting Union (EBU) und der Titelverteidiger. 2015 zählen zu diesem Kreis sechs Länder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien als "Big Five"-Länder sowie Österreich als Titelverteidiger und Gastgeber. Und als Sonderregel darf heuer in Wien einmalig auch Australien gleich mit Finalticket am Wettbewerb teilnehmen - es sei denn, Down Under gewinnt. Dann sind sie auch 2016 mit von der Partie.
  • Der Wettbewerbssong darf nicht länger als drei Minuten sein. Politische Botschaften etwa auf T-Shirts oder Bannern, per Handzeichen oder verbal sind verboten. Dabei dürfen maximal sechs Menschen, aber keine Tiere auf der Bühne stehen.
  • Alle 40 Länder, die beim diesjährigen ESC teilnehmen, sind beim Finale stimmberechtigt - auch jene, die bereits in den Halbfinals ausgeschieden sind.
  • Die Zuschauer können erst dann für ihren Favoriten anrufen oder eine SMS schicken, wenn alle 27 Finalisten gesungen haben.
  • Die Zuschauerwertung wird mit der Jurywertung verrechnet (50:50). Daraus ergibt sich die Ländergesamtnote. In den Jurys sitzen je fünf Musikexperten aus den jeweiligen Nationen.
  • Die Länderwertungen werden in gewohnter Manier vorgetragen: Die ESC-Moderatoren schalten in die jeweiligen Länder, wo ein Auserwählter die drei Höchstwertungen von acht, zehn und zwölf Punkten verliest. Die Punkte eins bis sieben werden lediglich auf der Punktetabelle eingeblendet.
  • Der Sieger des Wettbewerbs steht gegen Mitternacht fest. Sollten mehrere Teilnehmer die gleiche Punktzahl haben, dann gewinnt der, der von mehr Ländern Punkte bekommen hat. Bei Gleichstand gewinnt jenes Land, dass häufiger die Höchstwertung von 12 Punkten bekommen hat. (APA, 8.5.2015)