Antananarivo/Washington - Ein Forscherteam aus den USA hat vor der Insel Sainte-Marie möglicherweise Teile eines Schatzes des Piraten Captain Kidd entdeckt (Fotos finden Sie hier). Unter der Leitung des Archäologen Barry Clifford barg das Team am Donnerstag einen wohl aus dem 17. Jahrhundert stammenden 50 Kilo schweren Silberbarren vom Meeresgrund vor der Küste Madagaskars.

Clifford überreichte den Fund anschließend dem eigens angereisten madagassischen Präsidenten Hery Rajaonarimampianina. Die Forscher fanden nach Cliffords Worten in einer Bucht die Überreste von insgesamt 13 Schiffen, darunter auch die "Adventure Galley" von Captain Kidd.

Der Pirat

Der in Schottland geborene und nach Amerika ausgewanderte William Kidd (1645-1701) war zunächst Kaufmann und später Freibeuter: Die englische Krone bot ihm eine Lizenz an, mit der er französische Schiffe kapern durfte - ein damals gängiges Mittel, um außenpolitische Gegner zu schwächen. Allerdings suchten sich Kidd und die Mannschaft seines Dreimasters "Adventure Galley" später auch andere Opfer aus und wurden damit zu geächteten Piraten. Nach seiner Verhaftung wurde Kidd 1701 in London gehängt.

Ab dem 19. Jahrhundert wurde Captain Kidd auch Teil der Populärkultur - unter anderem durch Werke des Schriftstellers Edgar Allan Poe, aber auch dank zahlreicher Comics und eines Videospiels.

Schatzsucher waren seit Jahren auf der Suche nach Kidds angeblichem Piratenschatz. "Für mich ist das der unwiderlegbare Beweis, dass wir es tatsächlich mit William Kidds Schatz von der 'Adventure Galley' zu tun haben", sagte der eigens zur Unterstützung des Teams angereiste unabhängige Archäologe John de Bry. (APA, red, 8.5.2015)