ProSiebenSat.1 kann sich einmal mehr auf seine Internet-Reiseportale und Onlineshops verlassen. Das Digitalgeschäft mit Portalen wie weg.de, billiger-mietwagen.de oder dem Erotikversand Amorelie lieferte im ersten Quartal 2015 erneut den größten Beitrag zum Wachstum des Medienkonzerns.

Termine

Der frühe Ostertermin und die gute Wirtschaftslage in Deutschland führten aber auch im klassischen TV-Geschäft zu höheren Werbeeinnahmen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Die Konjunktur bestimmt maßgeblich, wie viel Geld Werbekunden für Fernsehspots und andere Reklame ausgeben. Wegen der positiven Prognosen für die deutsche Wirtschaft wird das Umfeld für den Konzern auch in nächster Zeit positiv gesehen. Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um knapp 13 Prozent auf 654,6 Mio. Euro.

TV

Konzernchef Thomas Ebeling zufolge hat das Fernsehen in Deutschland seinen Anteil am Werbemarkt gegenüber anderen Medien wie Zeitungen oder Radio ausgebaut. Er schränkte aber zugleich ein, Facebook und Youtube seien dabei nicht berücksichtigt. Analysten kritisierten, der Konzern suche zwar erfolgreich neue Geschäftsmodelle im Netz, habe aber noch keine passende Lösung gefunden, um ein künftiges Abwandern der Werbeerlöse ins Netz zu verhindern. Online-Videos seien auch eine Bedrohung für das Kerngeschäft von ProsiebenSat.1, warnten Analysten der Investmentbanken JPMorgan und Berenberg kürzlich.

Bisher läuft es bei ProSiebenSat.1 aber rund: Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBITDA) legte um neun Prozent auf 152,7 Mio. Euro zu. Unterm Strich stieg der Quartalsgewinn um rund ein Viertel auf 61,1 Mio. Euro. An der Börse fiel der Kurs dennoch, zeitweise um 2,32 Prozent auf 44,265 Euro. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus aber immer noch auf mehr als 26 Prozent, womit die Aktien zu den Favoriten im MDax zählen. Erst Mitte April hatte der Kurs bei 49,335 Euro ein Rekordhoch erreicht. Mit einem Börsenwert von knapp 10 Mrd. Euro gehören die Münchner zum Kreis der Kandidaten für einen DAX-Aufstieg. (APA, 7.5.2015)