In den USA ist Ford bereits einer der größten Anbieter von Hybrid-Fahrzeugen. Mit der dritten Hybrid-Generation kommt dieser Antrieb nun auch zu uns. Das System leistet im Mondeo Hybrid 187 PS, ist sparsam und beeindruckt durch Unauffälligkeit.

Die ersten Kilometer sind ungewohnt. Vielleicht weil ein CVT-Getriebe einfach nicht zu einem Ford passt. Der aufheulende Motor, wenn man ins Gas steigt, passt nicht zum straffen Fahrwerk, nicht zum sportlich-eleganten Design des Mondeo.

Aber nach nur wenigen Minuten kehrt sich diese Sicht um. Im innerstädtischen Stop-and-go-Verkehr strahlt der Mondeo mit dem doppelten Antrieb eine Ruhe aus, die beeindruckend ist.

Foto: Gluschitsch

Ganz neu ist die Hybrid-Idee für Ford nicht. Es ist die inzwischen dritte Generation, die als Erste zu uns kommt. In den USA hat Ford bereits mehr als 400.000 Autos gebaut. Vom Schwestermodell unseres Mondeo, dem Fusion Hybrid, laufen in den USA bereits 160.000 Exemplare, Ford ist dort inzwischen der zweitgrößte Anbieter von Hybrid-Fahrzeugen.

Die Nachteile des Antriebs sind schnell zusammengefasst: Da ist das besagte CVT-Getriebe, das halt gut zu einem Hybridantrieb passt. Und da ist der etwas kleinere Kofferraum, weil der 1,4-kWh-Akku auch irgendwo Platz finden muss.

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Die Vorteile sind nicht ganz so schnell zusammengetragen, lassen sich aber unter Komfort und Sparsamkeit zusammenfassen.

Auch wenn wir den Normverbrauch von 4,2 Litern nicht annähernd schaffen, sind wir beeindruckt. Mit rund zwei Litern mehr bewegten wir den Mondeo, müssen aber anmerken, dass wir vorwiegend auf der Autobahn unterwegs waren. Und das Bandl ist ja bekanntlich nicht der Spieltisch, auf dem der Hybrid groß die Tour schmeißt.

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In der Stadt hingegen spielen E-Motor und Verbrenner gekonnt zusammen. Ein zweiter E-Motor dient nur als Starter und Generator. Der andere E-Motor kann den Mondeo theoretisch bis zu fünf Kilometer weit antreiben. In der Praxis schaltet sich aber immer wieder der Verbrennungsmotor dazu, weil es keinen EV-Modus gibt.

Die Energie für den E-Antrieb holt sich der Mondeo entweder über den Motor oder, noch lieber, über die Bremsenergie. Mit einem kleinen Spiel im Display, das Ford Bremsen-Trainer nennt, wird der Fahrer gekonnt zum sanften Bremsen verleitet, weil dann bis zu 95 Prozent der Bremsenergie rückgewonnen werden können.

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Beim Beschleunigen drückt erst der E-Motor sein sattes Drehmoment in den Antriebsstrang und gibt dann fließend an den Vier-Zylinder ab. Damit hat man Beschleunigungswerte, die durchaus Spaß machen. Übermäßige Sportlichkeit braucht man sich von den 187 PS Systemleistung aber nicht zu erwarten.

Dafür besticht der Mondeo mit Ruhe. Etwa weil der Motor oft nicht läuft und, anders als bei vielen E-Autos, der Lärm der anderen wegen der guten Dämmung draußen bleibt. Nicht zuletzt dies verbreitet ein Gefühl von Hochwertigkeit, das so angenehm ist, dass es jeden sparsamen Diesel aussticht. (Guido Gluschitsch, 10.5.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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