Bild nicht mehr verfügbar.

Hightech-Kleidung aus Metamaterialien könnten in Zukunft traditionelle Camouflage ersetzen.

Die US-Armee verfolgt ambitionierte Ziele hinsichtlich Materialtechnik und Ausrüstung ihrer Soldaten. Sie hat nun die Hersteller von Militärtechnologie dazu aufgerufen, funktionstüchtige Designs für Uniformen zu entwickeln, die ihre Träger weitgehend unsichtbar machen.

In den Testlauf sollen die besten Einreichungen bereits in 18 Monaten gehen. Was wie ein großer Schritt für sehr kurze Zeit aussieht, ist allerdings eine logische Entwicklung.

Metamaterialien

Mit sogenannten Metamaterialien experimentieren Wissenschaft und Industrie schon seit gut einem Jahrzehnt. Dabei handelt es sich um Stoffe, die in der Lage sind, den Lichteinfall um Objekte herum zu "steuern". Das abgedeckte Objekt oder der Träger können nach dem Chamäleon-Prinzip mit der Szenerie verschmelzen.

Bisher vorgestellte Prototypen waren in ihrem Funktionsumfang aber noch vergleichbar limitiert. Sie konnten ihre Eigenschaften üblicherweise nur im Labor unter bestimmten Bedingungen unter Beweis stellen. Limitationen gab es etwa hinsichtlich der Wellenlänge des Lichtes oder des Betrachtungswinkels.

Voraussetzungen

Gemäß den von der US Army aufgestellten Kriterien haben die Teilnehmer an der Ausschreibung also durchaus noch einige technische Hürden zu nehmen, schreibt Techradar. Prototypen müssen aus jedem Betrachtungswinkel, in jedem Terrain, bei jedem Wetter und in einem großen Temperaturbereich funktionieren. Dazu darf der zur Stromversorgung notwendige Akku nicht mehr als ein halbes Kilogramm wiegen und muss einen Betrieb von zumindest acht Stunden gewährleisten.

Komplett unsichtbar werden die fertigen Uniformen die Soldaten nicht machen, sie dürften aber einen deutlichen Fortschritt zu gängigen Camouflage-Methoden darstellen und eine Basis für weitere Forschung bilden. Firmen wie Hyperstealth Biotechnology aus Kanada sind nach eigenen Angaben auf bestem Wege, die Vorgaben des US-Militärs zu erreichen.

Ein experimenteller Nachbarkeit einseitiger Unsichtbarkeit ist zuletzt 2012 gelungen. Im gleichen Jahr gelang es auch erstmals, dreidimensionale Objekte durch Metamaterialien "verschwinden" zu lassen. (gpi, 16.05.2015)