Wien – Der Redakteursausschuss der "Presse" verlangt in einer Resolution vom Management der Zeitung ein Team, das die Posting-Community auf diepresse.com professionell betreut. Die Journalistenvertreter schreiben von einer Flut von "unter anderem antisemitischen, rassistischen, frauenfeindlichen Hass-Postings".

Der Redakteursausschuss fühlt sich von Chefredaktion und Geschäftsführung mehrfach "vertröstet" und schickte nun eine Resolution an die Belegschaft aus. Die teils auf "sehr tiefem Niveau" geführten Debatten würden das Image der Marke "Die Presse" beschädigen. Es wäre "unverantwortlich", hier nicht zu handeln.

"Sofort abschalten"

"Wir sehen deshalb keine andere Möglichkeit mehr als das sofortige Abschalten aller Postings", heißt es in der Resolution. Das aber wäre keineswegs die beste Lösung, heißt es. Weit besser fände der Ausschuss ein eigenes Team, das Leserforen aktiv betreue und für "interessante Debatten auf hohem Niveau" sorge. Derzeit sind die Redakteurinnen und Redakteure aufgefordert, die Foren im Auge zu behalten.

In der Chefredaktion der "Presse" hieß es auf STANDARD-Anfrage: "Wir arbeiten an einer Lösung."

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