Aktive Soldaten und Veteranen der 3. US-Infanteriedivision, Botschafterin Alexa Wesner und Bürgermeister Heinz Schaden bei der Gedenkfeier zum 70. Jahrestags der unblutigen Befreiung Salzburgs vom NS-Regime.

foto: stadt salzburg/killer

Salzburg - Vor 70 Jahren, am 4. Mai 1945, wurde die Stadt Salzburg vom NS-Regime befreit. Die Stadt wurde vom damaligen Kampfkommandanten der Wehrmacht, Oberst Hans Lepperdinger, kampflos und unblutig übergeben. Bei der Gedenkstunde im Toscaninihof unmittelbar vor dem ehemaligen Kommandobunker der Wehrmacht waren neben aktiven Soldaten der 3. US-Infanteriedivision und US-Botschafterin Alexa Wesner auch auch zwei Zeitzeugen dabei: Bob Dutil (90) und John Miller (89), die in der 3. US-Infanteriedivision an der Übernahme Salzburgs mitwirkten.

Die 3. Infanteriedivision der 7. US-Armee, die sogenannte Marne-Division, erreichte Europa über Nordafrika (Casablanca, Tunesien) und landete in Sizilien beziehungsweise am italienischen Festland. Am 15. August 1944 landeten dann die Soldaten von Italien kommend an der Küste bei St. Tropez. Ihr Weg führte sie schließlich über Nürnberg, Augsburg und München nach Salzburg. Insgesamt hatte der Kampfverband 2472 Gefallene zu beklagen.

Das letzte Opfer der SS

Am frühen Abend gedenken das Komitee Stolpersteine, die Israelitische Kultusgemeinde und der KZ-Verband gemeinsam mit der Schriftstellerin Gudrun Seidenauer und dem Bratschisten Stefan David Hummel dem vermutlich letzten Opfer des Nazi-Terrors in Salzburg. Die Erinnerung gilt Michael Chartschenko, für den im Volksgarten bereits vor Jahren ein Stolperstein verlegt worden ist. Der Dachauer KZ-Häftling, der die Arbeitskommandos Schuttaufräumen, Bombensuchen und Entschärfen von Zeitzündern, somit das »Himmelfahrtskommando« überstanden hatte, wurde am 4. Mai 1945, nur wenige Stunden vor der Befreiung der Stadt Salzburg durch US-Truppen, im Volksgarten von SS-Männern erschossen und notdürftig verscharrt. (Thomas Neuhold, derstandard.at, 4.5.2015)