Regensburg - Die Fähigkeit, sich die Farbe eines Objekts zu merken, ist von der Farbe selbst abhängig. Dies berichten Forscher der Uni Regensburg im Fachblatt "Frontiers in Psychology". So könne man sich später relativ gut an die Farbe eines bestimmten Objekts erinnern, wenn dieses rot oder gelb ist. Bei blau sei die Gedächtnisleistung nur mittelmäßig, bei grün sogar vergleichsweise schlecht.

Die Forscher konnten auch zeigen, dass dieser Effekt unabhängig von der Art der Objekte ist - und auch unabhängig davon, ob man versucht, sich die Farben bewusst einzuprägen oder sie nur nebenbei wahrnimmt.

Evolutionäre Signalfunktion

Überlegungen zur Evolutionstheorie und jüngere Forschungen aus der Psychologie legen den Schluss nahe, dass die Farbe Rot als Signal fungiert, dass die Bedeutung eines Objekts anzeigt. Allerdings gibt es bislang keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass sich diese Signalfunktion auch auf das menschliche Gedächtnis auswirkt.

Die Wissenschafter um Christof Kuhbandner haben vor diesem Hintergrund den Einfluss der Farbe von Objekten auf die spätere Erinnerung untersucht. Dazu führten sie mehrere Experimente durch, bei denen insgesamt 184 Probanden Objekte in vier verschiedenen Farben - rot, grün, blau und gelb - gezeigt wurden. Im Anschluss analysierten sie die Fähigkeiten der Versuchspersonen, sich an unterschiedliche Objekte bzw. deren jeweilige Farbe zu erinnern.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Zwar hatte die Farbe keinen messbaren Einfluss auf die allgemeine Erinnerung an die bloße Anwesenheit bestimmter Objekte. Allerdings war die Erinnerung an die Farbe von dieser selbst anhängig. Bei den Farben rot und gelb war die Gedächtnisleistung gut, bei blau nur mittelmäßig, bei grün sogar vergleichsweise schlecht. Dieser Effekt war unabhängig von der Art der Objekte. (red, 10.5.2015)