Die US-Behörde für Drogenmissbrauch und die Behandlung psychischer Probleme hat untersucht, in welchen Branchen wie oft Suchtmittel konsumiert werden. Unterteilt wurden die Daten in Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Die Beamten sind brav

Demnach trinken 18 Prozent der Bergarbeiter in den USA "heavily", also sehr viel. Das heißt, fünf oder mehr Drinks innerhalb weniger Stunden an fünf oder mehr Tagen während des letzten Monats. Auf Platz zwei stimmten 17 Prozent der Bauarbeiter dieser Mengenangabe zu, es folgt die Gastronomie (Hotels und Restaurants) mit zwölf Prozent. Die wenigsten Trinker gibt es in der Regierung, im Erziehungsbereich und in der Gesundheitsbranche.

Mindestens einmal im letzten Monat illegale Drogen konsumiert haben nach eigenen Angaben 19 Prozent der Mitarbeiter aus der Gastronomie, sie führen die Drogenstatistik an. Beschäftigte aus Kunst und Unterhaltung folgen mit 14 Prozent auf Platz zwei. Auf Platz drei gaben zwölf Prozent der Manager an, einmal oder öfter illegale Drogen konsumiert zu haben. Auch hier stehen administrative Mitarbeiter, bzw. die Regierung ganz unten auf der Liste - weniger als fünf Prozent stimmten der Aussage zu. Interessant: die Minenarbeiter sind hier ebenfalls auf den letzten Plätzen - in dieser Branche scheint also nur der Alkohol zu dominieren.

Ich arbeite in einer Mine, also trinke ich?

Wird man als Minenarbeiter also zum Alkoholiker? Ganz so eindimensional ist es natürlich nicht: In einer Analyse zu den Zahlen schreibt die Washington Post, dass es weniger die Branchen sind, die Leute zu Drogenkonsum verleiten, als die Typen von Menschen, die oft in diesen Branchen arbeiten. Aus Studien wisse man etwa, dass Männer mehr Alkohol und Drogen konsumieren, als Frauen, und jüngere stärker als ältere Menschen. Branchen, in denen großteils junge Männer arbeiten, würden daher auch zu höheren Zahlen neigen, so der Autor. Das sei bei Berg- und Bauarbeitern genau der Fall. Dennoch: Ob jung oder alt, männlich oder weiblich, Gastronomiebeschäftigte seien die stärksten Drogenkonsumenten des Landes.

120 Milliarden Verlust

Der Grund für die Untersuchung liegt in den USA bei den milliardenschweren Verlusten an Produktivität aufgrund von Drogenkonsum - gemeint sind hier die Kosten für Therapien, Inhaftierungen, vorzeitige Tode und die dadurch verlorenen Beschäftigten. Insgesamt schätzt die Behörde, dass hier jährlich 120 Milliarden Dollar verloren gehen. Der Großteil der Drogenkonsumenten über 18 sei nämlich berufstätig. Für Österreich gibt es keine vergleichbare Erhebung. (red, 6.5.2015)