Berlin - Der deutschen Bundesregierung liegen einem "Spiegel"-Bericht zufolge alarmierende Zahlen über antimikrobielle Arzneien in Fisch- und Krustentierprodukten aus Zuchtbetrieben vor. Bei Kontrollen im Rahmen des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel meldeten die Prüfer des Bundes in 183 Fällen Nachweise von pharmakologisch wirksamen Stoffen, berichtet das Magazin in der aktuellen Ausgabe.

Überwiegend handelte es sich demnach um Rückstände der Fisch-Arznei Malachitgrün, die im Verdacht steht, Krebs zu erregen und Erbgut zu schädigen. Das Antiparasitikum Malachitgrün darf bei Speisefischen nicht als Arzneimittel angewendet werden. Zudem seien Abbauprodukten verschiedener Antibiotika und Antiseptika nachgewiesen worden.

Bei Krustentieren meldete Deutschland dem Bericht zufolge 306 Mal den Fund solcher Abbauprodukte. Die Daten stammten aus Untersuchungen von Lachs, Forellen oder Shrimps aus Aquakulturen im Zeitraum von 2005 bis Ende März dieses Jahres. Bei sechs Prozent aller Stichproben fanden die Kontrolleure demnach Arzneimittel. Aus welchen Betrieben die belasteten Proben im Einzelnen stammten, könne das Bundeslandwirtschaftsministerium nicht sagen, berichtete das Magazin. (APA, 3.5.2015)