Forscher der Yahoo Labs arbeiten an einem neuen Biometrie-System namens "Bodyprint".

Foto: christianholz.net

"Bodyprint" kann verschiedene Körperstellen erkennen.

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Biometrische Erkennung wird zunehmend als Zusatzsicherung zum Passwort eingesetzt. Einige Smartphones nutzen bereits Fingerprintsensoren. Mit Windows 10 sollen auch Irisscans und Gesichtserkennung etabliert werden. Dafür müssten jedoch eigenen Sensoren verbaut werden. Forscher an den Yahoo Labs haben ein System entwickelt, das solche Sensoren überflüssig machen könnte.

Mehrere Körperstellen

Bei "Bodyprint" kommt der kapazitive Touchscreen eines Smartphones oder Tablets zum Einsatz. Für die Erkennung von Fingerabrücken reicht die Auflösung laut den Forschern zwar noch nicht, bei anderen Körperteilen würde es aber funktionieren. Laut Yahoo können Nutzer anhand ihrer Ohren, Faust, Fingerknöchel und Handfläche erkannt werden.

Hohe Genauigkeit

In den Tests der Yahoo Labs mit zwölf Teilnehmern wurden die verschiedenen Körperstellen mit einer Genauigkeit von 99,98 Prozent erkannt. Die Identifizierung der Nutzer lag bei 99,52 Prozent Genauigkeit. In 26,8 Prozent der Login-Versuche wurden als ungültig abgelehnt. Am besten wurden im Test Ohren erkannt.

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Neben dem Entsperren von Smartphones sieht Bodyprint noch weitere Einsatzzwecke vor. So könnte ein Anruf beispielsweise nur dann angenommen werden, wenn das Smartphone das Ohr des Besitzers erkennt. Auch ist es möglich, dass für den Zugriff auf bestimmte Dokumente die Authentifizierung mehrerer Nutzer benötigt wird.

Sicherheitsbedenken

Der Trend weist in Richtung Biometrie als Passwortersatz. Sicherheitsforscher warnen jedoch, dass die Systeme nur bedingt mehr Sicherheit bieten. Die Fingerabdruckscanner von Apples iPhones und Samsungs Galaxy-Smartphones wurden bereits ausgetrickst. Fallen biometrische Daten einmal in die Hände von Hackern, können Nutzer sie zudem nicht einfach wie ein Passwort wechseln. (br, 29.4.2015)