Googles Project Fi: Drei Netzwerke treffen zusammen, um ein "Netzwerk der Netzwerke zu formen".

Foto: Google

Vor wenigen Tagen hat es Google offiziell gemacht: Mit Project Fi startet das Unternehmen sein eigenes Mobilfunkangebot in den USA. Das Unternehmen betont dabei, dass es weniger darum geht, AT&T, Verizon und Co. Konkurrenz zu machen, als die technische Innovation in dieser Sparte voranzutreiben.

Konzept

Wie sich nun zeigt, scheint Google dieser Plan schon länger zu beschäftigen: Bei Networkworld hat man ein Patent aus dem Jahr 2007 ausgegraben, also aus einer Zeit als noch nicht einmal das erste iPhone auf dem Markt war. So wird darin die Idee eines Netzwerks beschrieben, das automatisch zwischen mehreren Anbietern wechseln kann, und auch das eigene Netzwerk zu Hause nutzen kann.

Umsetzung

All dies tut Project Fi: Es verwendet sowohl die Mobilfunknetzwerke von Sprint und T-Mobile als auch lokales und offenes WLAN - je nachdem welches die beste Übertragungsqualität bietet. All dies hinter einer gemeinsamen Nummer, telefoniert kann zudem auch über den Rechner werden.

Wartefrist

Warum Google so lange zugewartet hat, bevor man diese Idee in die Realität umsetzt, lässt sich nur spekulieren. Klar ist aber, dass virtuelle Mobilfunkbetreiber in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung erlebt haben. Darunter zumindest in den USA mittlerweile auch einige, die bei Verfügbarkeit WLAN bevorzugen, um die Abhängigkeit von Mobilfunknetzen zu reduzieren. Den Wechsel zwischen mehreren Netzanbietern bringt hingegen Project Fi als genuine Neuerung ein - sind dafür doch auch Änderungen an der Firmware der Geräte und eigene SIM-Karten nötig. (apo, 27.4.2015)