Wien - Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) steht umstrittenen Plänen zur Errichtung eines Privatspitals neben dem AKH grundsätzlich offen gegenüber. Der Verwertung der betreffenden, im Stadtbesitz befindlichen Freifläche stehe prinzipiell nichts entgegen, sagte sie am Freitag im Gemeinderat - betonte allerdings gleichzeitig, dass dem AKH keinesfalls Schaden dadurch entstehen dürfe.

Zum Hintergrund: Private Interessenten, darunter die UNIQA, wälzen derzeit Überlegungen, die bestehende Confraternität-Privatklinik Josefstadt noch näher an das AKH zu rücken und dafür einen Neubau zu errichten. Im Zuge eines Grundstückstauschs würde das durch die Übersiedelung freiwerdende Areal im 8. Bezirk der Gemeinde überlassen, um dort geförderte Wohnungen zu errichten. Die Medizinische Universität hatte dem Ansinnen bereits eine Absage erteilt, die Ärztekammer ist ebenfalls dagegen.

Baulicher Masterplan

Wehsely verwies in der heutigen Fragestunde auf den vom AKH im Zusammenarbeit mit der MedUni konzipierten "baulichen Masterplan", der bis 2030 reiche und in dem die für den Neubau in Betracht gezogene Fläche nicht benötigt werde. Ob ein Tausch tatsächlich machbar sei, falle aber nicht in ihre Zuständigkeit, das müsse Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) prüfen. Wiewohl die Gesundheitsstadträtin anmerkte, dass der etwaige Deal freilich auf Gleichwertigkeit beruhen müsse. Sollte das (kleinere, Anm.) Josefstadt-Areal weniger wert sein als die Fläche beim AKH, müsse die Differenz finanziell ausgeglichen werden.

Wird die Confraternität tatsächlich verlegt, dürfe dies jedenfalls nicht zum Nachteil des AKH passieren, stellte Wehsely klar. Zudem will sie kein Privatbett zusätzlich gewähren: "Es kann, wird und soll zu keiner Ausweitung von privaten Betten kommen." Die Ressortchefin bekräftigte ihr Bestreben, stattdessen in den städtischen Krankenhäusern bzw. im AKH die Sonderklassebetten zu erhöhen, um die Mittel der Privatversicherungen in den öffentlichen Bereich zu lenken. (APA, 24.4.2015)