Waidhofen - Vor rund drei Wochen wurde der traditionsreiche niederösterreichische Büromöbelhersteller Bene gerettet. Damals kam die erlösende Nachricht für Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und Kleinaktionäre: Das Unternehmen erhält mit der Bartenstein Holding und der grosso Holding des Sanierers Erhard Grossnigg zwei neue Eigentümer.

Klar war, dass nun die Sanierung folgen wird. Dass diese auch mit Personalabbau verbunden sein wird, war erwartet worden. Am Freitag teilte Bene mit, dass 127 Mitarbeiter beim AMS angemeldet wurden. Darüber hinaus wird die Mitarbeiterzahl an den internationalen Standorten um 29 reduziert.

Bene braucht dringend Geld. Den Einstieg von Erhard Grossnigg und Martin Bartenstein als neue Investoren muss die Hauptversammlung (HV) erst absegnen. Diese tagt am 8. Juni, gab das Unternehmen am Freitag ad hoc bekannt. Die Zustimmung der Streubesitz-Aktionäre gilt als fraglich, zumal ihnen kein großzügiges Angebot winkt. Scheitert der Einstieg der Investoren, wird es für Bene allerdings eng.

Weniger Eigenkapital

Das Eigenkapital der Firma hat sich nach heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen von -21,9 auf -38,9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014/15 weiter verschlechtert. Dementsprechend erhöhte sich die Nettoverschuldung per 31. Jänner auf 74,6 Millionen Euro (davor 64,6 Millionen Euro).

Ergebnisseitig steht Bene etwas besser da als im Jahr davor: Der Nettoverlust halbierte sich von 28,6 auf 13,4 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) war zwar mit 9,5 Millionen Euro weiter negativ, im Geschäftsjahr 2013/14 betrug der Verlust aber noch 24,2 Millionen Euro. Das EBITDA machte 1,9 Millionen Euro aus, nach minus 12,5 Millionen Euro davor. Der Konzernumsatz verringerte sich von 163,1 auf 158,9 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen veröffentlicht Bene am 1. Juli.

Bei der außerordentlichen Hauptversammlung im Juni sollen unter anderem der geplante Kapitalschnitt mit einer Kapitalherabsetzung des Grundkapitals auf rund 1,9 Millionen Euro, die geplante Kapitalerhöhung um 18 Millionen Euro sowie die Neubestellung des Aufsichtsrates auf der Agenda stehen. (APA, red, 24.4.2015)