Nach der Übernahme durch den französischen Unternehmer Xavier Niel gibt sich Orange einen neuen Namen. Wie es die Spatzen bereits von den Dächern zwitscherten, heißt der Mobilfunkanbieter künftig Salt. Die Firma bekräftigte erneut keinen Preiskampf anzetteln zu wollen. "Wir lancieren eine Premiummarke", hatte Andsjö in einem Interview der Zeitung "NZZ am Sonntag" gesagt.

Abos

Punkten will das Unternehmen mit Abos, die eine unlimitierte Nutzung innerhalb der Schweiz ermöglichen, wie der Orange/Salt-Chef am Anlass zur Lancierung des neuen Namens vor 1.200 Gästen - darunter viele Orange/Salt-Angestellte - am Donnerstagabend in Zürich bekannt gab.

Es gebe Schweizer Tarife, sagte Andsjö: Das billigste Pass-Abo kostet 999 Franken (967,74 Euro) pro Jahr oder 83,25 Franken pro Monat. Zudem gibt es Abos für Junge und Alte sowie für Leute, die in Europa unbegrenzt telefonieren wollen. Ein umwälzender Wechsel der Tarifstruktur sei nie beabsichtigt gewesen. Damit erteilte Andsjö den Spekulationen über einen Preiskampf eine Absage, die nach der Übernahme durch Niel kursiert hatten.

LTE

Weiterhin ausbauen will Salt das Mobilfunknetz. Bis Ende Jahr sollen 96 Prozent der Bevölkerung eine Abdeckung mit der 4. Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) haben. Diese ermöglicht eine Surfgeschwindigkeit von bis zu 150 Megabit pro Sekunde (Mbit/s).

Noch schneller soll es in den großen Schweizer Städten gehen. Dort werde bis Ende Jahr LTE Advanced (auch 4G+ genannt) in Betrieb genommen, die die Geschwindigkeit gegenüber LTE verdoppelt.

Überhaupt ist der Namenswechsel für das Unternehmen ein Kraftakt. Zur logistischen Abwicklung wurden über 16 Lastwagen und 65 Lieferwagen eingesetzt. Insgesamt kostet die Übung 40 Mio. Franken. Neben der Neugestaltung der Shops ist darin auch die Erhöhung des Marketingaufwandes enthalten, um die neue Marke bekannt zu machen. Andsjö will noch weitere Shops eröffnen, sagte aber nicht wie viele.

Vorteile

Mit dem neuen Namen kann sich der Mobilfunkanbieter von Anfang Mai an die Lizenzzahlungen an France Télécom sparen, der die Marke Orange gehört. Orange Schweiz war im Jahre 2012 von France Télécom an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax verkauft worden.

Im vergangenen Jahr hatte Orange Schweiz für Lizenz- und übrige Gebühren 21,4 Mio. Franken an die Franzosen überwiesen. Damit fahre der Mobilfunkanbieter nach zwei Jahren mit einer neuen Marke billiger.

Apax ihrerseits hatte im Februar Orange Schweiz an den Telekomunternehmer Niel verkauft, der in Frankreich den Anbieter Iliad besitzt. Niel legte dafür 2,3 Mrd. Euro (2,8 Mrd. Franken) auf den Tisch. Mit dem Verkauf erzielte Apax eine starke Rendite von 800 Mio. Franken. (APA, 24.4.2015)