Ein Typ für alle (Ab-)Wege. Der Name verpflichtet.

Der Zusatz "Sport" führt ein wenig in die Irre, denn der Discovery Sport ist kein Sportwagen und auch nicht unbedingt sportlicher als der größere Discovery, aber jedenfalls überschaubarer und handlicher. Auch wenn die Neungangautomatik für ein recht flottes Vorankommen sorgt, sind die Leistungsdaten nicht unbedingt sportlich: 188 km/h Spitze und knapp neun Sekunden von null auf hundert sind anständige Werte, rechtfertigen aber nicht unbedingt die Bezeichnung "Sport".

Foto: Stockinger

Genug gemeckert, das sind semantische Feinheiten und tun dem überaus positiven Gesamteindruck des Fahrzeugs keinen Abbruch. Der Discovery Sport ist der kleine Bruder des größeren Discovery und der Cousin des Range Rover Evoque. Mit dem Evoque teilt sich der Disco Sport Motoren und Plattform. Während der Evoque der schickere, coolere und stylischere Wagen ist, kommt der Disco Sport etwas robuster und stämmiger daher, hier wird mehr Augenmerk auf den praktischen Nutzen als auf den optischen Eindruck und den Lifestylefaktor gelegt.

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Das beginnt beim Platz, in mehrfacher Hinsicht: Man sitzt höher und hat mehr Raum im Wagen, vorne wie hinten. Gerade auf den hinteren Sitzen machen sich auch die Außenmaße bezahlt, hier können erwachsene Menschen bequem reisen. Gegen Aufpreis sind zwei weitere Sitze für den Gepäckraum erhältlich, die aus dem Fünfsitzer einen Siebensitzer machen. Ganz hinten zu sitzen ist aber nur kleinen Kindern zumutbar, denen macht das vielleicht sogar noch Spaß - und die räumliche Distanz zu den Aufsichtspersonen im Fahrzeug muss ja nicht immer einen Nachteil bedeuten.

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Zum Antrieb: Auffallend ist, wie gut der Motorraum gedämmt und wie leise der Diesel damit ist. Man hört ihn fast nicht. So angenehm fährt er sich auch. Die Neunstufenautomatik ist unglaublich komfortabel, ein Vergnügen. Kurz übersetzt, aber nicht ruppig, der Schaltvorgang ist kaum spürbar. Die 190 PS sind auch für das doch erhebliche Gewicht von 1,8 Tonnen noch ausreichend, eigentlich ist man recht beschwingt mit diesem Wagen unterwegs. Nicht sportlich, aber flott.

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Wenn man wollte, auch abseits der Straßen: Der Land Rover Discovery Sport ist ein echter Offroader. "Terrain Response" heißt der Code, mit dem man das Gelände und unterschiedlichen Untergrund bewältigen kann. Fünf Fahrprogramme von "Normal" bis "Sand" oder "Schnee" machen den Land Rover fit für jede Herausforderung. Was möglich ist: 21 Zentimeter dicke Felsbrocken, 40 Grad schräge Fahrbahn, 60 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten. Tatsächlich werden die meisten Besitzer eines Land Rover Discovery die Straßen aber nur in den allerseltensten Fällen verlassen, das Schicksal der meisten SUVs, die oft nur wegen der Optik oder der erhöhten Sitzposition angeschafft werden. Eigentlich schade drum.

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Die Ausstattung im Innenraum ist - je nach gewählter Variante - reich und reichlich, der Touchscreen ist groß, praktisch und leicht erreichbar. Was man sich technisch gönnt, hängt vom Preis ab. (Michael Völker, DER STANDARD, 24.4.2015)

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Land Rover

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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