Der Leitfaden für die Berichterstattung.

Foto: Verein AÖF

Wien – 20 Prozent der weiblichen österreichischen Bevölkerung haben seit dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. EU-weit sind es sogar 33 Prozent. Medien können eine wichtige Rolle spielen, um ein Klima zu schaffen, das es den Frauen erleichtert, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Aus diesem Grund haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kampagne "Gewaltfrei leben" einen Leitfaden für den verantwortungsvollen Umgang mit Gewalt in der Berichterstattung erstellt. Darin befinden sich etwa Tipps für das einfühlsame Führen von Interviews mit Gewaltbetroffenen, aber auch für die richtige Reaktionsweise auf Online-Anfeindungen.

Medienbeobachtung zum Thema Frauen erschütternd

Zusätzlich wurden vom 8. März, dem Internationalen Frauentag, bis Mitte April alle österreichische Printmedien auf die Darstellung von Frauen untersucht. "Die Ergebnisse waren erschütternd, und da sind die Nacktbilder noch nicht einmal dabei", sagte Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser bei der Leitfaden-Vorstellung am Donnerstag. Irreführende Überschriften, Schuldzuweisungen an Opfer oder auch die Bagatellisierung von sexueller Gewalt würden große Unsensibilität bei diesem Thema widerspiegeln. (Johanna Schwarz, derStandard.at, 24.4.2015)