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"Karawane der Frauen" in Merida

Foto: EPA/JERO MORALES

Madrid - Eine umstrittene Kuppelaktion hat in der spanischen Provinz trotz heftiger Proteste von Frauenverbänden und politischen Parteien stattgefunden. Dutzende von Frauen, die aus der Hauptstadt Madrid in Bussen gebracht worden waren, trafen sich am Samstag nahe der Gemeinde Merida im Westen des Landes mit Männern, die für die Teilnahme an der Massenbrautschau 50 Euro hatten zahlen müssen.

Der Körper der Frau werde in Merida zur Ware erniedrigt, hatte der Frauenverband Malvaluna protestiert, während die Linkspartei Podemos geklagt hatte, die Veranstaltung gleiche einem Viehmarkt. Die beiden Veranstalter der sogenannten "Karawane der Frauen" - ein Hotel und eine Agentur - beteuerten, es handle sich um eine ganz normale Partnervermittlungsaktion, mit der man vor allem einsamen Männern helfen wolle, die von der Landflucht betroffen seien.

Empörung hatte vor allem die auf der Homepage des veranstaltenden Hotels prominent platzierte Werbung ausgelöst. Den ersten 55 sich einschreibenden Männern war da die "Begleitung von ledigen Mädchen während des Essens, des Dinners und in der Diskothek garantiert" worden. "Das erweckt den Eindruck, als ob Männer eine Frau nicht zu erobern brauchen und dass man die Begleitung einer Frau kaufen kann", meinte der Männerverband für Geschlechtergleichheit Ahige. Aussagen der teilnehmenden Frauen lagen vorerst nicht vor. (APA, 18.4.2015)