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Nicht geeignet zum Flanieren: der Wiener Ring.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer

Wien - Der Fußgänger ist jemand, der nicht viel braucht. Er geht einfach los. Meist kommt er dort an, wo er will. Vor allem, wenn er sich in seiner Stadt bewegt, hat er keine Probleme, weder mit dem Hingehen noch mit dem Ankommen.

Diese Unabhängigkeit von Verkehrs- und anderen Hilfsmitteln war den Grünen ein Dorn im Auge. Zu Fuß gehen ohne Plan? Das geht nicht.

Unter der Ägide von Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin, und Petra Jens, Beauftragte für Fußverkehr, wurde die erste Fußwegekarte für Wien erstellt. Ganz wichtig, weil "in Wien ist das Zu-Fuß-Gehen ein Genuss" (Vassilakou lt. Plan).

Den Wienern - und an die richtet sich die Fußwegekarte 2015 - werden Straßen und Gassen etwa unter folgenden Gesichtspunkten erklärt: ob sie belebt sind oder begrünt oder womöglich beides. Die Mariahilfer Straße ist da eine belebte Flaniermeile. Der Ring hingegen ist nur belebt, da ist nichts mit Flanieren. Und die Obere Donaustraße, diese Beinahe-Stadtautobahn, ist wegen der Rasenfläche beim Donaukanal begrünt. Das wird den Fußgängern weiterhelfen und ihnen, na ja, neue Wege eröffnen! Auch, weil der Plan wichtige Services anführt: neben öffentlichen WC-Anlagen auch die Schuster von Wien. (ruz, DER STANDARD, 17.4.2015)