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Foto: Paul Sakuma / AP

Der Videodienst Netflix verzeichnet dank eigener Serien wie "House of Cards" kräftig Zulauf. Im ersten Quartal 2015 stieg die Kundenzahl um rund 4,9 Millionen auf weltweit über 62 Millionen, wie Netflix am Mittwoch mitteilte.

Details

Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar (1,47 Milliarden Euro). Der Gewinn sank hingegen von 53,1 auf 23,7 Millionen Dollar. Ein Grund dafür war der starke Dollar, der die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung niedriger erscheinen lässt.

Das internationale Geschäft, das rasant ausgebaut wird, brachte einen operativen Verlust von 65 Millionen Dollar ein – im Vorjahresquartal waren es noch 35 Millionen Dollar gewesen. Für das laufende Vierteljahr rechnet Netflix sogar mit einem Minus von 101 Millionen Dollar.

Plus

Im Heimatmarkt verdiente Netflix hingegen 312 Millionen Dollar – über 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den USA hat der Dienst 41,4 Millionen Kunden, im vergangenen Vierteljahr kamen knapp 2,3 Millionen dazu.

In bisher mehr als 50 Ländern außerhalb der USA kommt Netflix nach einem Zuwachs von 2,6 Millionen Nutzern auf knapp 20,9 Millionen Kunden. Das Plus übertraf die Prognosen. Die Anleger reagierten begeistert: Die Aktie legte nachbörslich zeitweise um mehr als zwölf Prozent zu.

Eigenproduktionen

Netflix-Chef Reed Hastings führte das Wachstum der Nutzerzahlen auf die Popularität von Eigenproduktionen zurück. In den vergangenen Monaten startete die dritte Staffel der Polit-Serie "House of Cards" mit Kevin Spacey sowie neue Serien wie "Unbreakable Kimmy Schmidt" und "Bloodline". Netflix investiert massiv in die Produktion eigener Inhalte und verpflichtete unter anderem Adam Sandler für vier Filme. In Österreich, wo Netflix im vergangenen Herbst an den Start ging, wird "House of Cards" allerdings zunächst beim Bezahlsender Sky gezeigt.

Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit langsamerem Wachstum mit einem Plus von 600.000 Kunden in den USA und 1,9 Millionen im Ausland.

Verschlüsselung

Am Rande der Quartalszahlen kündigte Hastings aber auch eine Neuerung an: Im Laufe des kommenden Jahres soll der Streaming Service auf https umgestellt werden. Damit würde die Kommunikation verschlüsselt ablaufen, was die Daten der Nutzer vor den Augen Dritter schützen sollen. Bislang könnte etwa der eigene Provider herausfinden, welche Filme man gerade sieht.

In den kommenden Monaten soll Netflix zudem ein neues User Interface erhalten, wie schon vor einigen Wochen erstmals angekündigt wurde. (APA, 16.4.2015)