Investmentstratege Alfred Reisenberger hält Aktien nicht für überbewertet.

Foto: Valartis Bank

"Locker verkraftbar" – so stuft Alfred Reisenberger von der Valartis Bank Austria einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone ein, Ansteckungsgefahr für andere Krisenstaaten sieht er nicht mehr: "Ein Grexit wäre kein Schock, sondern nur ein Schöckchen." Allerdings geht der Investmentstratege ohnedies davon aus, dass es vorerst dazu gar nicht kommen wird.

Neben dem Wegfall dieser Bedrohung ortet Reisenberger drei weitere Faktoren, die Europas Börsen trotz der stürmischen Kursanstiege der vergangenen Monate weiterhin Auftrieb verleihen sollten: nämlich die anhaltend tiefen Zinsen wegen dem Anleihenkaufprogramm der EZB sowie der stark gesunkene Ölpreis sowie der Euro, was beides die Konjunktur in Europa begünstige.

"Wir gehen davon aus, dass die Dynamik anhalten wird. Was wir bisher erlebt haben, ist noch nicht das Ende der Fahnenstange", folgert Reisenberger. Die Bewertungen an Europas Börsen hält er für angemessen und rechnet mit einem Anstieg der Unternehmensgewinne im laufenden Jahr von zehn bis zwölf Prozent. Der Investmentstratege empfiehlt daher, schon kleinere Kursrücksetzer für Zukäufe zu nutzen, denn: "An eine Korrektur größer als zehn Prozent glaube ich nicht." (Alexander Hahn, derStandard.at, 15.4.2015)