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Zerstörung im Flüchtlingslager von Yarmuk Anfang April.

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Damaskus - Die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) ist offenbar weitgehend aus dem Flüchtlingslager Yarmuk in Syrien abgezogen. Mehrere Bewohner erklärten am Mittwoch, einige der Islamisten kämpften zwar weiter am nördlichen Eingang des Lagers gegen ihre Rivalen von der palästinensischen Gruppe Aknaf al-Makdis. Hunderte seien jedoch in ihre Hochburg im benachbarten Hajar al-Aswad zurückgekehrt. Damit sei die mit der Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front die stärkste Kraft im Lager. Die IS-Miliz und die Front tauschten die Stellungen, sagte der PLO-Vertreter in Damaskus, Anwar Abdul Hadi, der Nachrichtenagentur Reuters.

Zwar sind die IS-Miliz und die Al-Nusra-Front Rivalen. Sie eint jedoch eine Feindschaft gegenüber der mit der Hamas verbündeten Gruppe Aknaf al-Makdis. Der Front war vorgeworfen worden, das Eindringen der IS in Jarmuk erleichtert zu haben.

Das seit mehr als 60 Jahren bestehende Lager ist heute ein Stadtteil der syrischen Hauptstadt Damaskus. Seit 2013 ist es von Regierungstruppen abgeriegelt, etwa 18.000 Palästinenser sollen dort gegenwärtig eingeschlossen sein. Die UN hatten angesichts der Kämpfe vor einem Massaker an den Bewohnern gewarnt und von einem Todeslager gesprochen. (Reuters, 15.4.2015)