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Hongkong, 22. März: Chineische "Parallelhändler" packen in der Nähe des Bahnhofs Sheung Shui ihre Einkäufe um

Foto: EPA/ALEX HOFFORD

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Lego-Händler in Bahnhofsnähe

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Hongkong - Die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong schränkt die Besuche vom chinesischen Festland ein. Bewohner der angrenzenden Stadt Shenzhen dürften künftig nur noch einen Besuch pro Woche in Hongkong machen, sagte Verwaltungschef Leung Chun Ying am Montag.

"Alles, was die Spannungen zwischen Hongkong und der Gesellschaft auf dem Festland verschärft, wird nicht toleriert werden." Zugleich warnte er die Bürger Hongkongs vor weiteren Protesten gegen die Besucher vom Festland und bezeichnete diese als "kontraproduktiv".

In Hongkong wächst seit längerem der Unmut über eine Flut von Besuchern aus Shenzhen und anderen Städten, die periodisch den Nahverkehr blockieren und Geschäfte leerkaufen, um Produkte auf dem Festland ohne die Entrichtung von Zöllen weiterzuverkaufen.

Parallelhandel

Leung sagte, mit der Beschränkung des Reiseverkehrs für die Bürger von Shenzhen solle dieser Parallelhandel unterbunden werden. Er gestand aber ein, dass die Maßnahme die Praxis nicht völlig verhindern werde.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong hat seit der Rückkehr zu China den Status einer Sonderverwaltungszone, in der gemäß dem Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" mehr wirtschaftliche und politische Freiheit gilt. Seit dem Jahr 2003 können chinesische Bürger Hongkong auf individueller Basis besuchen. Zuvor mussten sie sich einer Gruppenreise anschließen. Jährlich besuchen Schätzungen zufolge 47 Millionen Chinesen die Küstenmetropole. Monatelange Demonstrationen in Hongkong für mehr Demokratie endeten im Dezember ohne größere Zugeständnisse der Zentralregierung in Peking. (APA, 13.4.2015)