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Der Schauplatz der Bergbautragödie im türkischen Soma.

Foto: REUTERS/ Osman Orsal

Istanbul - Mit Tumulten hat der Prozess um das schwerste Grubenunglück in der Geschichte der Türkei mit 301 Toten begonnen. Wegen Platzbeschränkungen im Saal sei es zu Protesten von Angehörigen gekommen, berichtete die türkische Zeitung "Hürriyet" kurz nach dem Prozessauftakt am Montag im westtürkischen Akhisar.

45 Angeklagte müssen sich vor Gericht verantworten. Dem Vorstandsvorsitzenden der Betreibergesellschaft der Zeche, Can Gürkan, und sieben weiteren Angeklagten drohen lebenslange Haftstrafen. Ihnen wird unter anderem Totschlag vorgeworfen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Brand im Stollen die Katastrophe im Mai 2014 im westtürkischen Soma ausgelöst hat. Die Betreibergesellschaft und die Regierung weisen jede Verantwortung für das Unglück von sich. Vor dem Prozessauftakt hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gefordert, dass die Rolle der Regierung bei dem Unglück untersucht werden müsse. Bisher habe die Regierung den Chefanklägern die Erlaubnis vorenthalten, Verfahren gegen staatliche Mitarbeiter zu eröffnen. (APA/dpa, 13.4.2015)