Chinas Behörden drohen mit einer Schließung des Internetportals Sina, sollte es nicht die "Zensur verbessern". Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag unter Berufung auf die chinesische Cyberspace-Verwaltung (CAC) berichtete, hat Sina "Fakten verdreht, gegen gute Sitten verstoßen und sich an einem Medienhype beteiligt".

Die CAC werde Sina dafür "schwer" bestrafen. Möglich sei etwa eine "vollständige Abschaltung seiner Nachrichtendienste im Internet". Wie Xinhua unter Berufung auf Behördenvertreter berichtete, wird insbesondere die Zensur von Benutzerkonten bei Sina kritisiert. Die Drohung könnte also auf den beliebten Kurzmitteilungsdienst Sina Weibo abzielen, der als chinesische Variante des US-Dienstes Twitter gilt und Hunderte Millionen registrierte Nutzer hat.

Strenge Kontrolle

Der Xinua-Bericht machte keine genauen Angaben dazu, welches Sina-Angebot gegen die Zensurbestimmungen verstößt. Sowohl Sina als auch die CAC waren für eine Stellungnahme am Sonntag nicht zu erreichen.

Die chinesischen Medien unterliegen strengen Kontrollen der Behörden. Auch Betreiber von Online-Netzwerken sind verpflichtet, die Beiträge ihrer Nutzer zu zensieren. Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen führt China in ihrer Rangliste zur Pressefreiheit auf Platz 175 von 180. Die Zensur betrifft auch ausländische Medien. Die sozialen Netzwerke Facebook, YouTube und Twitter können in China praktisch nicht genutzt werden. (APA, 12.4.2015)