Klagenfurt - Das Kulturgremium als Berater der Kärntner Landesregierung richtet einen dringenden Appell an die Landespolitik, die ohnehin knappen Kulturbudgets nicht noch weiter zu kürzen. Die Kreditsperren und das Streichen der Ermessensausgaben seien existenzgefährdend für die freie Szene und die Kulturinitiativen, heißt es in dem am Donnerstag beschlossenen Appell.

Das zuletzt veranschlagte Budget liege bei 29 Millionen Euro, das sei ihm Österreichvergleich ohnehin unterdurchschnittlich, wird in der Stellungnahme der insgesamt 32 Mitglieder unter Vorsitz von Regisseur Herbert Gantschacher betont. Die Politik des Landes Kärnten müsse "nicht nur für die Kulturschaffenden, sondern für das gesamte Land, eine professionelle, faire und transparente Kulturpolitik gewährleisten".

Das Gremium fordert von der Politik unter anderem, die kulturelle Grundinfrastruktur für Kulturschaffende, aber auch Konsumenten, entsprechend dem gesetzlichen Auftrag sicherzustellen, die Mitglieder des Kulturgremiums in Förderentscheidungen und Subventionsvergaben verstärkt in kultur- und wissenschaftsrelevanten Beiräten und Jurys beratend einzubinden. Dazu sollte die Zahl der Stipendien erhöht werden, um die kreative Jugend im Land zu halten bzw. zurückzuholen.

Verlangt wird auch eine Reform der landeseigenen Kulturzeitschrift "Die Brücke", die fixe Einrichtung einer "Rede zur Lage der Kultur in Kärnten" im Rahmen der Kulturpreisverleihung, Geld für einen Architekturwettbewerb, die Sanierung des Landesmuseums und die von der Regierung angekündigte inhaltliche Neuausrichtung der Kulturverwaltung durch die Zusammenführung der Kultur und Wissenschaftsagenden in einer eigenen Abteilung und einer zumindest österreichweiten Ausschreibung der Leitungsposition.

Laut der "Kleinen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) sieht Kulturreferent Christian Benger (ÖVP) eine "vollinhaltliche Übereinstimmung" mit der Resolution, die er in der nächsten Regierungssitzung thematisieren wolle. Eine weitere Kürzung des Kulturbudgets sei tatsächlich existenzbedrohend. Auf die Forderung nach einer Aufhebung der Kreditsperren ging Benger nicht ein. (APA, 10.4.2015)