Kabul - Der Osten Afghanistans ist am Freitag von zwei Anschlägen erschüttert worden, bei denen mindestens 15 Zivilisten getötet wurden. In der Provinz Ghasni wurden nach Angaben von Vize-Gouverneur Mohammed Ali Ahmadi mindestens zwölf Menschen getötet, als ihr Kleinbus von einem am Straßenrand versteckten Sprengsatz getroffen wurde und in Brand geriet.

In der Provinz Nangarhar verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf einen NATO-Konvoi, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Attentäter habe sich in der Nähe des Flughafens von Jalalabad mit einem Auto in die Luft gesprengt. Dabei seien drei Zivilisten getötet und vier weitere verletzt worden. Der Leiter des örtlichen Krankenhauses sprach von vier Toten und zwölf Verletzten. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban.

Afghanische Verantwortung

Die afghanische Armee und Polizei sind seit Anfang des Jahres selbst für die Sicherheit im Land verantwortlich. Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission "Resolute Support" zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt. Das größte Kontingent stellen die USA.

Am Donnerstag hatten die radikalislamischen Taliban ein Gerichtsgebäude in Masar-i-Sharif im Norden Afghanistans angegriffen und mindestens zehn Menschen getötet. (APA, 10.4.2015)