Wien - Wie Unternehmen mit dem Thema Sicherheit umgehen, zeigt eine Studie der FH Campus Wien gemeinsam mit der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Bremen.

Diebstahl, Unterschlagung, Betrug und Untreue: Das sind die häufigsten Delikte in international agierenden Unternehmen. Um sie zu bekämpfen, haben viele Konzerne bereits eigene Sicherheitsabteilungen eingerichtet und fest in der Organisationsstruktur verankert. Mitarbeiter dieser Abteilungen haben nicht nur umfangreiche Aufgabengebiete wie die Implementierung der unternehmensweiten Sicherheitsstrategie, sie werden auch zunehmend in Entscheidungen mit unternehmensstrategischer Bedeutung eingebunden.

Aufgrund der steigenden Anforderungen an die Unternehmenssicherheit wird auch der Bedarf an Sicherheitsfachkräften in Zukunft steigen. Vor allem für den Bereich der Cybersicherheit, die immer mehr im Fokus steht. "Insgesamt ist zu erwarten, dass die Aufgaben von Sicherheitsabteilungen noch stärker strategisch und analytisch ausgerichtet werden. Denn kein Unternehmen kann es sich mehr leisten, seine Ressourcen nicht zu schützen. Sicherheit ist eindeutig ein Teil des wirtschaftlichen Erfolgs von Unternehmen", sagt Martin Langer, einer der Studieninitiatoren und Studiengangsleiter an der FH Campus Wien.

"Die Angst vor Cyberkriminalität ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen", kommentierte Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz-Gruppe in Österreich, die Ergebnisse des aktuellen Allianz-Risk-Barometers zum Jahresbeginn.

Die weltweit in 47 Ländern durchgeführte Allianz-Umfrage zu den Top-Unternehmensrisiken zeigt: Cyberkriminalität und IT-Ausfälle machen innerhalb der zehn größten Unternehmerrisiken 2015 den weitesten Sprung nach vorn und befinden sich mit 17 Prozent auf Position fünf, das bedeutet ein Vorrücken um drei Plätze gegenüber dem Vorjahr.

Betriebs- und Lieferunterbrechungen gelten mit 46 Prozent als das weltweit größte Geschäftsrisiko. Naturkatastrophen folgen, die Gefährdung durch Feuer und Explosionen befindet sich auf Rang drei. "Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung" sind demnach die viertgrößte Gefahr. Nach der Cyberkriminalität auf Rang fünf gelten Reputationsschäden aktuell als das sechstgrößte Geschäftsrisiko für Unternehmen. (red, DER STANDARD, 11.4.2015)