Wien - Michael Zahn, Chef von Deutsche Wohnen, die Conwert übernehmen will, stapelt tief: Er glaube, dass "die Transaktion eng wird", und er erwartet "kein komfortables Ergebnis", sagte Zahn am Mittwochabend in Wien. Er rechne damit, etwa 50 bis 52 Prozent angeboten zu bekommen.

Deutsche Wohnen bietet 11,50 Euro je Conwert-Aktie. Ziel ist es, zumindest 50 Prozent und eine Aktie zu bekommen. Jene 25 Prozent von der Privatstiftung Hans Peter Haselsteiners und der Familie von Karl Ehlerding haben die Deutschen bereits fix. Das öffentliche Übernahmeangebot endet am 15. April. Zahn sagt, die letzten Tage vor dem Angebotsende seien entscheidend. Er habe mit einigen Investoren gesprochen, die sagten, sie werden tendern.

"Für uns war die Transaktion schon auch ein Abenteuer", berichtete Zahn. Aber ursprünglichen Sorgen der eigenen Aktionäre seien mittlerweile "befriedet". Ursprünglich hatten die Deutsche-Wohnen-Aktionäre Vorbehalte gegen Österreich und das Gewerbe-Portfolio von Conwert und ob sich der große Aufwand für die 15.000 Einheiten lohne.

Das Übernahmeangebot wurde jedenfalls nicht spontan entschieden, man habe ein Dreivierteljahr daran gearbeitet, und die meiste Zeit ging für die Portfolio-Analyse auf. Ziel sei es, Conwert zu konsolidieren. Kritisiert wird, dass der seit Jahren bestehende Leerstand nicht reduziert wurde und das Wiener Portfolio "überteuert" sei. Der Conwert-Kurs (zuletzt um die 11,52 Euro) zeige "aus heutiger Sicht abwärts". Der Markt habe eben darauf spekuliert, dass Deutsche Wohnen ihr Angebot erhöhen werde. (cr, DER STANDARD, 10.4.2015)