Seniorenbundchef Andreas Khol möchte ausgeweitete, nicht eingeschränkte Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionisten.

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Wien – Der Präsident des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, übt massive Kritik an den Überlegungen, die Zuverdienstmöglichkeiten von Alterspensionisten (ab 65 bei Männern, ab 60 bei Frauen) einzuschränken. Wie berichtet, werden derzeit verschiedene Varianten durchgerechnet.

"Das wäre eine absolut unverständliche, dem Zeitgeist widersprechende Regelung", sagte Khol am Donnerstag im Gespräch mit dem STANDARD. "Die Arbeit von Menschen, die in Pension sind – sowohl ehrenamtliche als auch bezahlte –, ist ein wertvoller Beitrag für die Volkswirtschaft", argumentiert der frühere Nationalratspräsident. Außerdem würden Menschen, die auch nach der Pensionierung arbeiten, länger gesund bleiben.

Seniorenbund-Präsident Khol: Pension kein Geschenk

Das Argument, dass Eingriffe angesichts knapper Budgets und hoher Bundeszuschüsse für die Pensionen zulässig seien, lässt Khol nicht gelten. "Die Pension ist kein Geschenk, sie ist eine Versicherungsleistung."

Der Seniorenpolitiker fordert sogar eine Ausweitung der Zuverdienstmöglichkeiten. Auch Frühpensionisten sollten, analog zu den Beamten, unbegrenzt dazuverdienen dürfen. Weiters trete man dafür ein, dass bei Erwerbseinkommen von Pensionisten keine Pensionsversicherungsbeiträge anfallen sollen.

Und auch rund um die Steuerreform fordert Khol eine Nachschärfung. Auch Mindestpensionisten (Bezieher einer Ausgleichszulage) sollten von der vereinbarten Steuergutschrift in Höhe von 110 Euro profitieren. Derzeit ist das nicht geplant.

Für Diskussionen sorgen auch die Lehrerpensionen. Wie die "Presse" berichtet, haben zwischen 2008 und 2013 fast drei Viertel der Landeslehrer die Hacklerregelung in Anspruch genommen. Mittlerweile wurde der Zugang erschwert. Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Paul Kimberger plädiert nun für die Einführung einer Gleitpension beziehungsweise einer Altersteilzeitregelung für Pädagogen. Die Belastung der Lehrer sei in den vergangenen Jahren höher geworden. (go, derStandard.at, 9.4.2015)