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Viele Inseln im Belize Barrier Reef sind durch Abholzung und Erosion bedroht. Leonardo DiCaprio möchte das Hotelprojekt auf Blackadore Caye dafür nützen, dieses Eiland wieder ins ökologische Gleichgewicht zu bringen.

Der "Wolf of Wall Street" ist seit kurzem Insel-Inhaber und geht demnächst unter die Immobilien-Haie. Allerdings scheint Leonardo DiCaprio, der zuletzt in der Filmbiografie von Martin Scorsese zu sehen war, bei seinem Hotelprojekt durchaus hehre Absichten zu haben. Der als Umweltaktivist bekannte Schauspieler erwarb vor kurzem Blackadore Caye in Belize, um aus dieser 58 Hektar großen unbewohnten Insel im Belize Barrier Reef ein bewohnbares Öko-Paradies zu machen.

Wie die New York Times berichtet, soll durch das Projekt und die Einnahmen aus dem Luxushotelprojekt das ökologische Gleichgewicht auf dem Eiland wiederhergestellt werden. Blackadore Caye litt zuletzt unter Überfischung, starker Erosion und Abholzung. Fischer auf dem Weg nach Mexiko hätten die Insel als Zwischenstopp genutzt und Raubbau an der Natur betrieben.

Neues Riff, frisches Seegras

Blackadore Caye liegt nur 45 Minuten mit dem Schiff vom internationalen Flughafen in Belize Stadt entfernt, zur nächsten größeren Stadt, San Pedro, sind es rund 15 Minuten mit dem Boot. Die Hotelanlage, die dort in Zusammenarbeit mit der Four-Seasons-Gruppe bis 2018 entstehen soll, wird hauptsächlich aus Villen im Wasser bestehen. Dafür soll ein künstliches Riff angelegt werden, in dem gleichzeitig neue Fischpopulationen ein Zuhause finden. Um wieder Manatees, die bedrohten Rundschwanzseekühe anzusiedeln, wird in großem Stil Seegras als deren Hauptnahrungsmittel angepflanzt.

"Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, etwas zu tun, das die Welt verändert", sagt DiCaprio etwas unbescheiden über das Projekt. Die Insel lernte er bereits 2005 kennen, als er das vorgelagerte Riff bei Tauchgängen kennen und lieben lernte. Seine Ansage, mit dem Hotelprojekt etwas schaffen zu wollen, dass nicht nur keinen negativen ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sondern die Umwelt vor Ort sogar zum Guten verändert, klingt jedenfalls engagiert.

Vorbild Costa Rica

Belize baut in letzter Zeit immer stärker auf Öko-Touristen. Der Anteil der Besucher, die nur wegen der intakten Riffe oder der Mangroven kommen, soll zuletzt schon rund 15 Prozent haben. Dennoch wurden in dem Land bisher noch keine vergleichbaren gesetzlichen Rahmenbedinugngen für den Umweltschutz geschaffen, wie sie etwa in Costa Rica herrschen. Immerhin: Fast die Hälfte der Fläche von Blackadore Caye soll unter Naturschutz gestellt werden - sobald es dort wieder ein intaktes Ökosystem gibt. (saum, derStandard.at, 09.04.2015)