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Präsident Recep Tayyip Erdogans drängt auf Zinssenkung. die Zentralbank ist dagegen.

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Istanbul - Die türkische Notenbank widersetzt sich weiter dem Drängen Präsident Recep Tayyip Erdogans zu einer Zinssenkung. Der von der Zentralbank eingeschlagene vorsichtige Kurs in der Geldpolitik wirke sich vielmehr positiv auf die Inflation aus, sagte Zentralbankgouverneur Erdem Basci am Montag laut einer Pressemitteilung vor heimischen Bankenvertretern.

Er verteidigte die Zurückhaltung der Währungshüter zudem mit den hohen Lebensmittelpreisen sowie mit der Unsicherheit auf den internationalen Finanzmärkten. Erdogan hat vor den Parlamentswahlen im Juni den Druck auf die Notenbank erhöht, mit Zinssenkungen die Konjunktur anzukurbeln. Er selbst will dann mit einem Wirtschaftsaufschwung bei den Wählern punkten.

Doch die Währungshüter wollen abwarten, bis sich die Aussichten auf stabile Preise deutlich verbessert haben. Ein Grund für die hohe Teuerungsrate von voraussichtlich rund sieben Prozent Ende 2015 ist der Kursverfall der heimischen Währung, die durch den Streit zwischen Erdogan und der Notenbank zusätzlich unter Druck gerät. Seit Jahresbeginn hat die Lira um mehr als zehn Prozent zum Dollar an Wert verloren. Auch am Montag ging die Talfahrt weiter. (APA, 6.4.2015)