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Ein ausgebranntes Wrack in Aden.

Foto: Reuters/Stringer

Aden – Das Rote Kreuz hat am Montag erstmals seit Ausbruch der Kämpfe dringend benötigten medizinischen Bedarf in Krankenhäuser der südjemenitischen Stadt Aden gebracht. "Aden ist eine Geisterstadt", schrieb der Leiter der IKRK-Operationen in Nahost, Robert Mardin, auf Twitter. "Die Einwohner sind nirgendwo zu sehen und das Ausmaß der Zerstörung der Stadt wird immer offensichtlicher."

In Aden kämpfen örtliche Anhänger des geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi und die aus dem Norden vorrückenden Huthi-Rebellen seit zwei Wochen um die Kontrolle über die Stadt. Seit dem 26. März bombardieren Flugzeuge einer von Saudi-Arabien geführten regionalen Allianz Stellungen und Waffenlager der Huthis. Bei den jüngsten Kämpfen sind nach Angaben von Ärzten und Militärs mindestens 53 Menschen getötet worden.

Anhaltende Gefechte

Am Montag ist es erneut zu Gefechten zwischen den Rebellen und den Unterstützern Abd-Rabbu Mansur Hadis gekommen. In den Vororten seien Explosionen zu hören, berichteten Einwohner. Ein ausländisches Kriegsschiff habe Huthi-Positionen beschossen. Seit mehreren Tagen toben Straßenkämpfe in der Stadt, der letzten Machtbastion Hadis, der sich nach Saudi-Arabien abgesetzt hat. Auch die seit zwölf Tagen andauernden Luftangriffe einer von Saudi-Arabien angeführten Koalition sunnitischer Staaten hat das Vorrücken der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz nicht stoppen können.

Viele Einwohner des Landes sind durch die Kämpfe von Hilfen der internationalen Gemeinschaft angeschnitten. Im ganzen Land ist die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Strom gestört. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz teilte mit, logistische Probleme verzögerten die Entsendung von Lieferungen mit Hilfsgütern in die von Huthis kontrollierte Hauptstadt Sanaa. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Donnerstag kamen während der vorangegangenen zwei Wochen mehr als 500 Menschen ums Leben.

Der UNO-Sicherheitsrat wollte am Montagabend über einen russischen Vorschlag beraten, der eine humanitäre Feuerpause in Aden vorsieht, damit die notleidende Bevölkerung versorgt werden kann. (APA/Reuters, 6.4.2015)