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Microsofts Xbox erwies sich trotz der abenteuerlichen Ideen in der Entwicklungsphase als gute Konsole, die mit Xbox Live den Multiplayer revolutionierte. Kommerziell floppte sie jedoch.

Foto: REUTERS/Jeff Christensen

Lorne Lanning, der Game Director des Xbox-Launchtitels "Oddworld: Munch's Oddysee", spricht in einem aktuellen Interview über den Grund, warum das Spiel statt wie ursprünglich geplant für PS2, schließlich für Microsofts Konkurrenzkonsole entwickelt wurde: Laut Lanning überzeugte ihn Microsoft mit dem Vorhaben, die Xbox an Kunden zu verschenken, um einen möglichst hohen Marktanteil zu erreichen.

Casual

"Zu dieser Zeit dachte Xbox, dass der Kernmarkt aus Gelegenheitsspielern bestehen würde. Sie würden ein Gerät für Casual-Spieler entwickeln. Nun, deshalb traten sie an uns heran, sie sagten: 'wir denken, dass ihr etwas habt, das im Mario-Bereich mitspielt und wir denken, Mario gilt es zu besiegen … Wir sehen diesen Bereich. Wir wollen dieses Publikum. Wir lieben 'Oddworld', also wieso kommt ihr nicht mit ins Boot? Und wir könnten die Box vielleicht verschenken'."

Microsoft wollte Nintendo kaufen

Die abenteuerlichen Ideen hatten damit kein Ende, wie Seamus Blackley, einer der Entwickler der Xbox, erklärt. Es wurde diskutiert, die Xbox auf dem Windows-Betriebssystem laufen zu lassen, worauf die Unterhaltungsindustrie aber mit Ablehnung reagierte. Auch andere Ideen kamen auf, etwa die Xbox auf das Abspielen von Filmen auszurichten, nur von Microsoft entwickelte Spiele zu erlauben oder gar Nintendo zu kaufen. "Denk an eine schlechte Idee und es war etwas, mit dem wir uns herumschlagen mussten", so Blackley. (ul, 1.4.2015)