Seat Mii by Mango: Darauf fahren Frauen wie Michaela ab.

guido gluschitsch

Übersichtliches Cockpit, feminin sportliches Wesen.

guido gluschitsch
Foto: der standard

Wien - Es gab eine Vorwarnung: Das sei ein Frauenauto. Der Seat Mii. Nicht weil er klein und rosig sei, sondern wegen der Sonderausgabe. Edition Mango. Gemeint ist offenbar nicht die Frucht, sondern die Modemarke. Seat selbst bewirbt diesen Mii als "stylisches Stadtauto mit einzigartig femininem Touch".

Also gut, Herausforderung angenommen. Ich suchte die hohen Hacken aus dem Schrank heraus, zog das große, knappe Schwarze über, legte Rouge auf, zog die Lippen nach, setzte den Eyeliner an und klimperte mit den Wimpern. Dann stöckelte ich zum kleinen Mii, den man mir in eine große Parklücke gestellt hatte.

Verzückt

Ich war verzückt vom rosigen Ton auf weichem, warmem Untergrund, mehr Pfirsich als Mango. Elegant auch diese grauen 15-Zoll-Aluräder und die farblich dazu passenden Außenspiegel.

Graziös schwang ich meine Beine in den Wagen. Das erste große Plus: Der Handtaschenhalter über dem Handschuhfach auf der Beifahrerseite. Das ist doch mal wirklich eine Neuigkeit und so praktisch!

Schnurrt

Der Innenraum des Mii war gestaltet wie das Innenleben meiner Lieblingstasche: lauter kleine, praktische Fächer! Und erst diese Stickereien am Lederlenkrad und am Schaltknauf. Prinzipiell ist alles sehr übersichtlich, auch von den Dimensionen her. Um die Beifahrerseite zu öffnen, lehnt man sich einfach rüber und drückt dort den Knopf, das geht sich locker aus. Ich hakte mein Täschchen ein und startete den Motor. Die drei Zylinder schnurrten, ich tat es auch.

Der Mii ist ja nicht nur schick, sondern auch flink. Die Motorisierung beginnt bei 60 PS, im Testwagen waren 75 PS am Werk, da kommt man in der Stadt wirklich flott voran, der Mii ist ja an sich ein Leichtgewicht, also eher grazil.

Zärtlich

Das Auto lässt sich feminin sportlich fahren, da hängt man an der Ampel gleich einmal die blöd gaffenden Typen ab. So kann frau die Männerwelt auch zärtlich necken, und wenn's zu viel wird, biegen wir einfach abrupt ab. (Michaela Völker, DER STANDARD, 26.3.2015)