Wien - Am Dienstag ist Equal Pay Day, der Tag, bis zu dem Frauen in das Jahr 2015 hinein weiterarbeiten müssen, damit sie so viel verdient haben wie die Männer Ende 2014. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) verwies am Montag auf die bereits getroffenen Maßnahmen zur Verringerung der Einkommensdifferenz, es müsse aber weitere Entwicklungen geben, forderte die Ressortchefin in einer Aussendung.

Der Gender Pay Gap habe unterschiedliche Ursachen, es müsse daher auch an vielen Schrauben gedreht werden, so Heinisch-Hosek. Nach Einführung der Einkommensberichte, der Gehaltsangaben in Stelleninseraten und des Gehaltsrechners brauche es jetzt "weiter Kraftanstrengungen". Derzeit werden die Maßnahmen evaluiert und auf Basis dieser Ergebnisse sollen die Instrumente weiterentwickelt werden. "Ich baue hier auf die gute Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern", erklärte die Ministerin.

Gender-Check gefordert

ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhlem pocht anlässlich des Tags der Lohngerechtigkeit auf eine Neubewertung der Arbeit. Sie forderte einen Gender-Check, der aufzeigen soll, welche Berufe nach wie vor nicht entsprechend entlohnt werden und ein verpflichtendes Pensionssplitting. Dadurch würden Kindererziehungszeiten entsprechend berücksichtigt werden, "denn auch Familienarbeit ist Arbeit", stellte Schittenhelm fest.

In Österreich werden seit Jahren zwei Tage der Lohngerechtigkeit begangen, was auf die Berechnungsmethode zurückzuführen ist. Neben dem Frühlingstermin gibt es somit auch einen Equal Pay Day im Herbst. (APA, 30.3.2015)