Sanaa - Durch Luftangriffe einer von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition ist der Flughafen von Jemens Hauptstadt Sanaa lahmgelegt worden. Nach Angriffen in der Nacht könne die Landebahn nicht mehr genutzt werden, verlautete am Sonntag aus jemenitischen Luftverkehrskreisen.

Bei Luftangriffen der Koalition auf das Hauptquartier der rebellentreuen Republikanischen Garde in Sanaa wurden indes 15 Menschen getötet, wie am Morgen aus Militärkreisen verlautete. Der nächtliche Angriff habe den Al-Subaha-Stützpunkt im Westen der Stadt getroffen. Ein Arzt im Militärkrankenhaus von Sanaa sagte, dort seien zwölf Leichen sowie 18 verletzte Soldaten eingeliefert worden.

Erste Bomben auf Flughafen

Riad greift unterstützt von rund zehn arabischen Ländern seit Donnerstag Stellungen der Houthis an, um sie an der Festigung ihrer Macht zu hindern und den vertriebenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi wieder in Sanaa zu installieren. Die Houthis hatten die Hauptstadt schon im September eingenommen und im Jänner den Präsidenten unter Hausarrest gestellt und das Parlament aufgelöst. Hadi flüchtete inzwischen nach Riad.

Es war das erste Mal seit Beginn des Militäreinsatzes am Donnerstag, dass die Koalition in der Nacht den Flughafen bombardierte. Erst am Samstag war das verbliebene Personal der Vereinten Nationen aus Sanaa in Sicherheit gebracht worden.

Pakistan will Landsleute in Sicherheit bringen

Pakistan will Hunderte von Landsleuten aus dem umkämpften Jemen zurück nach Hause bringen. Dazu würden am Sonntag zwei Großraumflugzeuge entsandt, sagte ein Vertreter des pakistanischen Verteidigungsministeriums. Die saudiarabischen Luftfahrtbehörden hätten dafür grünes Licht gegeben.

Pakistan hat sich bislang nicht festgelegt, ob es das Bündnis militärisch unterstützen wird. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, ob wir an diesem Krieg teilnehmen", sagte Verteidigungsminister Khawaja Asif am Freitag im Parlament. Im Gespräch mit Reuters ergänzte er, es gehe allenfalls darum, die territoriale Integrität Saudi-Arabiens zu verteidigen. Es bestehe aber keine Gefahr, dass sich sein Land in einen Krieg der Glaubensrichtungen hineinziehen lasse, sagte Asif. Pakistan leidet seit Jahren selbst unter derartigen Konflikten. Militante sunnitische Gruppen haben es auf die schiitische Minderheit abgesehen. (APA/Reuters, 29.3.2015)