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Die Konzerne Heinz und Kraft Foods könnten bald unter einem Dach arbeiten.

Foto: ap/puskar

New York/Northfield - Die US-Lebensmittelkonzerne Heinz und Kraft schließen sich zusammen. Hinter dem Geschäft stecken Starinvestor Warren Buffett und der brasilianische Finanzinvestor 3G. Das fusionierte Unternehmen solle The Kraft Heinz Company heißen, teilten die beiden Konzerne am Mittwoch mit.

Der neue Multi soll einen Umsatz von rund 28 Milliarden Dollar (25,6 Milliarden Euro) machen und damit der drittgrößte Nahrungsmittel- und Getränkekonzern in Nordamerika werden, die Nummer fünf weltweit.

Buffett und der Burger-King-Besitzer 3G, dem auch der Ketchup-König Heinz gehört, werden 51 Prozent an dem neuen Lebensmittelkonzern halten. Die Aktionäre der börsennotierten Kraft Foods Group sollen die restlichen Anteile bekommen und zusätzlich eine Sonderdividende in Höhe von zehn Milliarden Dollar erhalten; diese wird von Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway und den Brasilianern aufgebracht.

Der Börsenwert der Kraft Foods Group lag gemessen am New Yorker Aktienschlusskurs vom Dienstag bei gut 36 Milliarden Dollar. Buffett und 3G hatten für Heinz vor zwei Jahren 23 Milliarden Dollar bezahlt. "Das ist ein Geschäft nach meinem Geschmack", sagte Buffett laut einer Mitteilung. Allerdings müssen noch die Kraft-Aktionäre und die Wettbewerbshüter zustimmen. Wenn alles gutgeht, soll die Fusion in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

3G ist bereits ein Schwergewicht auf dem US-Nahrungsmittelmarkt, seit geraumer Zeit rüstet man sich für ein größeres Geschäft. Im November hatte die Private-Equity-Gesellschaft mitgeteilt, einen vierten Fonds für "besondere Investments" aufzulegen. Insider sprachen Anfang des Jahres davon, dass dieser Topf fünf Milliarden Dollar schwer sein soll.

Kraft verzeichnete zuletzt schleppenden Umsatz

Buffett hatte in seinem vielbeachteten Brief an die Aktionäre von Berkshire jüngst angedeutet, sich bei mehr Investments mit den Brasilianern zusammenzutun. Das hatte Spekulationen ausgelöst, welches Ziel sich die Partner als nächstes vornehmen könnten. Im Gespräch waren neben Kraft Foods auch der kränkelnde Frühstücksflocken-Hersteller Kellogg's und der Milka-Hersteller Mondelez. Mondelez und die Kraft Foods Group waren bis 2012 ein Konzern, gingen dann aber getrennte Wege. Die kleinere Kraft Foods Group konzentriert sich seither auf das US-Lebensmittelgeschäft, die größere Mondelez übernahm das internationale Geschäft und die Snacks.

Buffett kennt sich im Lebensmittelmarkt aus: Traditionell steckt er sein Geld und das seiner Aktionäre gerne in Konsumwerte, so ist er einer der größten Anteilseigner von Coca-Cola. Beim ehemaligen Kraft-Konzern war Buffett lange Zeit größter Aktionär.

2014 hatte die Kraft Foods Group mit schleppendem Umsatz und sinkenden Gewinnen zu kämpfen. Im Dezember gab Ex-Vorstandschef Tony Vernon seinen Führungsposten auf und wurde von Verwaltungsratschef John Cahill beerbt. (APA, 25.3.2015)