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Staatspräsidentin Michelle Bachelet während des Besuchs bei Valentina Maureira im Krankenhaus Anfang März.

Foto: AP Photo/Chile Presidential Press Office, Ximena Navarro

Santiago de Chile - Vor einem Monat noch wollte die 14-jährige Valentina Maureira sterben. Das chilenische Mädchen, das an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet, wandte sich in einem Youtube-Video an die Öffentlichkeit. "Ich muss dringend die Präsidentin sprechen, weil ich es leid bin, mit dieser Krankheit zu leben", war die berührende Nachricht vor der Kamera: "Ich brauche die Erlaubnis, um eine Spritze zu bekommen und für immer zu schlafen."

In einem Interview mit der Zeitung El Mercurio erzählte Maureira aber von einem Sinneswandel. Nach ihrem Videoaufruf habe sie so viele Zuschriften von Menschen bekommen, dass sie nun nicht mehr sterben wolle. "Es gibt Menschen, die mich dazu gebracht haben, meine Einstellung zu ändern", sagt die 14-Jährige.

Bewegende Treffen

Ihr Vater, Fredy Maureira, sagte zu derselben Zeitung, dass seine Tochter vor allem durch den Besuch einer argentinischen Familie bewegt gewesen wäre. Deren Kinder leiden unter der gleichen Krankheit wie die junge Chilenin. Geholfen habe auch das Treffen mit einem Mann, der mit der Erbkrankheit seit mehr als 20 Jahren lebt. Maureiras Bruder war bereits im Alter von sechs Jahren der Mukoviszidose erlegen.

Nachdem die 14-Jährige ihre Videobotschaft online gestellt hatte, wurde sie kurz darauf wirklich von der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet im Krankenhaus besucht. Das Staatsoberhaupt, das selbst Kinderärztin ist, konnte den Wunsch nach Sterbehilfe aber nicht erfüllen. Die Gesetze würden es ihr verbieten, sagte Bachelet. Chiles Regierung sei aber bereit, für die psychologische Betreuung des Mädchens aufzukommen.

Mukoviszidose ist eine unheilbare Erbkrankheit, die tödlich ist. Die Lebenserwartung der Patienten liegt bei etwa 40 Jahren. (red, DER STANDARD, 24.3.2015)