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Straßensperre aus Autobussen im von Rebellen kontrollierten Stadtteil Bustan al-Qasr

Foto: REUTERS/Ammar Abdullah

Damaskus - Syrische Rebellengruppen haben erneut von den Regierungstruppen kontrollierte Viertel in der Stadt Aleppo attackiert. Mindestens zwölf Menschen seien am Montag getötet worden, berichtete das staatliche Fernsehen. Auch Kinder seien unter den Opfern. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von 13 Toten. 33 Menschen seien verletzt worden, einige von ihnen schwer.

Nach Angaben der Aktivisten feuerten die Regierungsgegner Raketen und Granaten auf mehrere Stadtteile im Westen der ehemaligen Wirtschaftsmetropole ab. Am Sonntag waren bei einer ähnlichen Offensive vier Menschen getötet worden.

Die Großstadt Aleppo ist seit Juli 2012 de facto zwischen Rebellen und der Regierung geteilt. Die humanitäre Lage in der Stadt ist katastrophal. Die syrische Armee greift die Rebellenviertel regelmäßig aus der Luft an.

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert bereits seit vier Jahren an. Begonnen hatte der Konflikt mit regierungskritischen Protesten im März 2011, die sich schnell zu bewaffneten Kämpfen ausweiteten. Seitdem wurden Schätzungen zufolge mehr als 215.000 Menschen getötet. Millionen Syrer wurden zu Flüchtlingen im In- und Ausland.

Der Armee von Präsident Bashar al-Assad werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt, darunter Luftangriffe mit Fassbomben, Folter und der Einsatz von Chemiewaffen. Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) verhalten sich die bewaffneten Oppositionsgruppen aber ebenso rücksichtslos wie die Regierungstruppen. In einem aktuellen HRW-Bericht werden dutzende Angriffe auf Zivilisten dokumentiert, die von Jihadistengruppen wie dem "Islamischen Staat" (IS) und der Al-Nusra-Front, aber auch von Kämpfern der vom Westen unterstützten Freien Syrischen Armee begangen wurden. (APA, 23.3.2015)