Wien - Waren Sie zuletzt einmal in Kalifornien? L.A. vielleicht oder San Francisco? Dort fahren so viele Priusse rum, dass sie schon fast das Straßenbild dominieren. Davon ist Europa weit entfernt, aber es gibt eine auf bescheidenem Niveau wachsende Fanklientel.

foto: stockinger

Für die hat Toyota das Angebot ausgebaut, mit dem "+" wird der Hybridpionier auch noch praktisch, und weil als Toyota in hohem Maße unkaputtbar, sind auch die Taxler drauf angesprungen.

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Sieben Sitze hat der Plus, die beiden hintersten eher Notsitze, aber immerhin. Werden sie nicht gebraucht, zack, klapp, schon ist der vorher mickrige Kofferraum großzügig, was auch für die Platzverhältnisse im Innenraum gilt.

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Dort wirkt alles sauber verarbeitet. Ob einem die verbauten Materialien, diese Kunststofflandschaft, wirklich gefallen müssen, steht auf einem anderen Blatt. Es kocht eben auch der größte Autohersteller der Welt nur mit Wasser.

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Was nun das Temperament betrifft, so wurde alles der Verbrauchseffizienz untergeordnet - was uns im Testfall veranlasste, stets den PWR-Knopf zu drücken, was für Power im Sinne von nutzbarer Systemgesamtleistung steht.

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Will man kraftvoll beschleunigen, quittiert das der mit einer stufenlosen CVT-Automatik konspirierende 4-Zylinder mit nervigem Hochdrehen, und da kommt der Punkt, wo man sagt: Thema verfehlt. Der Prius- und Prius+-Kunde erwartet nämlich ganz sicher nicht, dass sein Auto plötzlich das Tarnmäntelchen abwirft und zur Rennsemmel wird.

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Nein, so jemand will bewusst ein Zeichen setzen, der Umwelt was Gutes tun, sofern man nämlich an diesen postmodernen Mythos glaubt. Jedenfalls, ein wenig Entschleunigung hat noch keinem geschadet in dieser hektischen Zeit.

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Das Fahrwerk ist ganz auf Komfort ausgelegt, molto americano, auch das wird die Zielgruppe goutieren. Verbrauchsseitig liegt der Toyota in etwa auf Augenhöhe mit modernen Dieseln. Lange elektrische Fahrten gehören nicht zur Philosophie, rund zwei Kilometer Schleichfahrt sind aber drin. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 20.3.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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