Die Notebooks vieler Hersteller werden immer schlanker und leichter. Während immer sparsamere Prozessoren dabei trotzdem lange Akkulaufzeiten ermöglichen, hat die Designdiät negative Folgen für die Anschlussfreudigkeit der mobilen Begleiter. Das bisher extremste Beispiel ist Apples neues MacBook Air, das bis auf einen Port des neuen USB-C-Typs auf sämtliche Steckplätze verzichtet. Doch auch viele andere Laptops bieten heutzutage oft nur mehr wenige USB-Stecker.

In den Augen der Erfinder von InfiniteUSB ist das eine Unsitte. Sie weisen darauf hin, dass User tendenziell immer mehr Geräte mit sich führen, die sie zum Benutzen oder Aufladen an ihre Notebooks anhängen – von Mäusen über externe Festplatten bis hin zu Smartphones, Tablets und E-Readern. Die Accessoirs und Geräte stets umstecken und die jeweiligen Kabel suchen zu müssen, ist eine unnötige Mühe, die man mit dem eigenen Projekt beseitigen und dabei eine Alternative zu klassischen USB-Hubs bieten möchte.

Foto: Infinite USB

Modulare Kabel-Parade

Das Konzept: Bei InifinteUSB handelt es sich um USB-Flachband-Kabel. Auf einem Ende befindet sich entweder eine USB-Verlängerung, ein microUSB- oder ein Lightning-Stecker. Damit werden fast alle mobilen Geräte und Gadgets abgedeckt, die man üblicherweise mit seinem Rechner verbindet.

Der Clou befindet sich allerdings am anderen Ende. Hinter dem USB-Stecker (USB-A-Format) verbirgt sich eine kleine Platine, die einerseits die Kommunikation mit dem jeweiligen angeschlossenen Gerät weiterleitet und andererseits den Anschluss eines weiteren USB-Kabels mit einem entsprechenden Ausgang ermöglicht.

Nach modularem Prinzip können so die InfiniteUSB-Kabel in Reihe hintereinander gesteckt werden, je nachdem wie viele Geräte man mit dem Laptop verbinden möchte. Das Konzept ist damit um einiges flexibler, als ein klassischer passiver USB-Hub. Dazu lassen sich Stecker und Anschluss dank integrierter Magnete aneinander befestigen, um beim Transport Kabelsalat zu vermeiden.

USB-C-Version in Arbeit

Das Team arbeitet auch an einer Variante mit USB-C-Stecker. Einen funktionstüchtigen Prototypen will man bis April erarbeiten. Über die Entwicklungsstand will man regelmäßig informieren, weitere Details sind derzeit noch nicht bekannt.

Foto: Infinite USB

Bereits ausfinanziert

Vorgestellt wurde das Design schon vor einigen Jahre. 2010 wurde es mit dem iF Concept Design Award ausgezeichnet. Mittlerweile hat man es auch geschafft, das Modell auf technischer Ebene zu realisieren. Mithilfe einer Kickstarter-Kampagne will man nun die Produktion finanzieren.

Dort stößt das Produkt auf sichtliches Interesse. Schon kurz nach dem Start konnte man das festgesetzte Mindestziel von 10.000 Dollar hinter sich lassen. Die Analyse-Seite Kicktraq prognostiziert derzeit einen Gesamterlös von etwas über 100.000 Dollar bis zum Ende der Finanzierung am 21. April.

Auslieferung für Juli geplant

Interessenten können sich derzeit einzelne Kabel in weiß oder verschiedenen Farben ab 12 Dollar sichern. Fünferpacks mit Anschlüssen nach Wahl lassen sich ab 60 Dollar reservieren. Mit der Auslieferung rechnen die Hersteller derzeit im kommenden Juli. (gpi, derStandard.at, 20.03.2015)