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Bisher hatten Erste, RBI, Bank Austria, aber auch der Volksbanken-Verbund und die Kommunalkredit eine Bewertung mit A mit negativem Ausblick, weil Fitch davon ausgegangen war, dass im Fall des Falles der Staat einspringt.

Foto: APA/Neubauer

Wien - Österreichs Banken müssen sich bei der Ratingagentur Fitch auf ein schlechteres Rating einstellen. Denn die Agentur wird in der nächsten Bewertungsrunde ihren bisher gewährten "Bonus" für den Rückhalt der öffentlichen Hand streichen. Damit fallen die Institute auf jene Bewertung zurück, die sie bisher ohne Absicherung durch den Staat hatten (stand alone rating).

Für die drei großen Banken mit hohem Engagement in Osteuropa liegt das größte Risiko darin, dass die Erträge sehr unterschiedlich aufgeteilt sind. Drei Viertel ihrer Gewinne machen sie in Russland, Tschechien, der Slowakei und der Türkei. Nun sei die Entwicklung Russlands entscheidend, sagte Fitch-Österreich-Bankenexperte Patrick Rioual am Donnerstag in Wien. Wenn sich die Wirtschaft in anderen CEE-Ländern rascher erholt als sie sich in Russland verschlechtert, dann gehe sich das Geschäft für die österreichischen Banken aus. Sonst könnte es weitere Probleme geben.

Keine Probleme in Sachen Frankenkredite

Probleme aus den ausstehenden Frankenkrediten erwartet Rioual hingegen nicht, obwohl die heimischen Banken besonders viele dieser Geschäfte in Osteuropa abgewickelt haben. RBI, Erste und Bank Austria haben gemeinsam Frankenkredite im Volumen von 9,5 Mrd. Euro in CEE vergeben, davon die RBI 4,9 Mrd. Euro, die Erste 2,9 Mrd. Euro und die Bank Austria 1,7 Mrd. Euro. Fast vier Mrd. Euro davon entfallen auf Ungarn, wo aber die Wechselkurse seit einem Staatseingriff eingefroren sind. Die Banken haben dafür vorgesorgt und sind nun vor weiteren Unwägbarkeiten geschützt. Abgesehen davon haben laut Zahlen von Fitch in Österreich die Erste 7 Mrd. Euro und die Bank Austria 10,6 Mrd. Euro an Frankenkrediten in den Büchern. "Wir gehen nicht davon aus, dass es zu einem Problemfall für irgendeine dieser Banken wird", sagte Rioual.

Staatssicherheit

Bisher hatten Erste, RBI, Bank Austria, aber auch der Volksbanken-Verbund und die Kommunalkredit eine Bewertung mit A mit negativem Ausblick, weil Fitch davon ausgegangen war, dass im Fall des Falles der Staat einspringt. Die Bad Bank KA-Finanz hatte sogar A+. Im Laufe des zweiten Quartals wird die Neubewertung der Banken veröffentlicht. Dann werden Erste und Bank Austria um zwei Stufen auf BBB+, die RBI um drei Stufen auf BBB zurückfallen. Das sind jetzt schon deren Bewertungen ohne Staatssicherheit. Beim Volksbanken-Verbund könnte eine Rückstufung um bis zu sieben Stufen auf BB- kommen, aufgrund der Fortschritte bei der Restrukturierung könnten die Volksbanken aber auch mit einem besseren Rating (BB oder BB+) davonkommen. (APA, 19.3.2015)