Genf – Die Bluttaten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak haben nach Einschätzung von UN-Experten das Ausmaß von Völkermord erreicht. Zudem würden die IS-Terroristen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf.

Der Vorwurf des Völkermords gegen die IS-Miliz bezieht sich auf die gezielte Tötung von Menschen, die zur religiösen Minderheit der Jesiden gehören. Die Experten fordern die Einschaltung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.

Seit dem rasanten Vormarsch der IS-Miliz befinden sich die Jesiden – neben vielen anderen religiösen Minderheiten – auf der Flucht vor der Terrorgruppe. Viele waren nach der Eroberung von Mossul in Sinjar und anderen von Kurden kontrollierten Städten untergekommen, die nun ebenfalls unter Kontrolle der Islamisten stehen. In dem UN-Bericht werden auch der irakischen Armee schwere Verbrechen vorgehalten. (APA, 19.3.2015)