Der Wiener Ärztefunkdienst war nach Angaben der Ärztekammer in der Nacht auf Mittwoch für fast zweieinhalb Stunden nicht unter der Nummer 141 erreichbar. Schuld daran seien unangekündigte Wartungsarbeiten der Telekom Austria gewesen, erklärte die Standesvertretung in einer Aussendung. Die Telekom sprach von einem Softwarefehler und hat sich entschuldigt.

"Wir bitten alle Patientinnen und Patienten, die uns in diesem Zeitraum nicht erreichen konnten, um Entschuldigung und fordern die Verantwortlichen der Telekom auf, eine Erklärung abzugeben und umgehend eine sichere, technische Lösung bereitzustellen", wurde Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, in der Aussendung zitiert. Er warf der Telekom eine "unzuverlässige Vorgehensweise" vor.

Ursache

Der Ausfall der Nummer 141 sei um 3.00 Uhr registriert worden. Nach Verständigung der Technik der Telekom habe es fast eine Stunde gedauert, bis Wartungsarbeiten im Bezirk Landstraße als Ursache für das Problem identifiziert werden konnten, erklärte Steinhart. Weder die Wartungsarbeiten noch eine angeblich während der Nacht durchgeführte Umleitung der Nummer nach Niederösterreich seien angekündigt worden.

Als Lösung habe die Telekom vorgeschlagen, die Nummer 141 vorübergehend auf ein Handy umzuleiten. "Die Einrichtung einer solchen Rufumleitung ist für den Ärztefunkdienst lediglich als absolute Notfallmaßnahme akzeptabel, da dies für uns Lücken in der äußerst wichtigen Dokumentation bedeutet", erklärte Steinhart. Diese Notlösung habe bis 5.28 Uhr gedauert, da man laut Auskunft der Telekom im internen Nummernverzeichnis die Nummer 141 angeblich "nicht finden konnte". Man habe daher die Wiener Rettung informiert und gebeten, bei entsprechenden Anrufen von Patientinnen und Patienten Einsätze an den Ärztefunkdienst weiterzugeben.

Schuld war ein Softwarefehler

Die Telekom begründete den Ausfall mit einem Softwarefehler, der im Zuge einer geplanten Wartung im Festnetz trotz doppelter Absicherung aufgetreten sei. "Obwohl sofort mit Hochdruck an der Behebung gearbeitet wurde, war wegen der Komplexität des Fehlerbildes eine schnellere Behebung dieses Ausfalls leider nicht möglich", hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. (APA, 18.3. 2015)