Wien - Eine Forschergruppe am Institut für Physiologie und Pharmakologie der MedUni Wien unter der Leitung von Marjan Slak Rupnik konnte durch elektrophysiologische Methoden, die Ströme durch Zellmembrane messbar machen, zeigen, dass der Wirkstoff Dextromethorphan die Perioden der elektrischen Aktivität in Betazellen der Bauchspeicheldrüse verlängern kann. Genau in diesen Perioden, in den sogenannten "Bursts", schütten die Zellen Insulin aus.

Die Wissenschafter konnten nachweisen, dass der Wirkstoff über sogenannte NMDA-Rezeptoren die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse dazu anregt, mehr Insulin bei erhöhten Blutzucker-Werten auszuscheiden.

Unsere Studie lässt auch den Schluss zu, dass der getestete Hustenstiller die Betazellen vor dem Zelltod schützen könnte. - Das könnte auch für Typ-1-Diabetiker sehr nützlich sein", sagt Marjan Slak Rupnik. - Denn diese Diabetes verschlechtert sich im Verlauf der Erkrankung zusehends, wodurch es - trotz Verbesserung der Blutzucker-Werte direkt nach dem Start der Insulin-Therapie - zu einem dauerhaft hohen Insulinbedarf kommt. Dafür wird unter anderem das Absterben der Betazellen oder zumindest eine verminderte Ausschüttung von Insulin durch diese Zellen verantwortlich gemacht.

Weitere Studien sollen nun klären, ob der Hustenstiller die Betazellen wirklich schützt, wenn man ihn gemeinsam mit herkömmlichen Diabetes-Therapien einsetzt. (APA/red, derStandard.at, 17.3.2015)