Rom - Der Verwaltungsratchef der angeschlagenen italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS), Alessandro Profumo, will das Geldhaus verlassen. Der Abschied von der Bank soll nach der Kapitalaufstockung in Höhe von drei Milliarden Euro erfolgen, die das Geldhaus im Mai, oder spätestens Juni in die Wege leiten will, berichteten italienische Medien.

Mitte April wird der MPS-Aufsichtsrat erneuert. Profumo, Ex-CEO der Bank Austria-Mutter UniCredit, erklärte sich bereit, nur solange im Amt zu bleiben, bis die Kapitalerhöhung unter Dach und Fach ist. Er will danach zurücktreten, um sich der Gründung eines eigenen Unternehmens im Finanzbereich zu widmen, berichteten italienische Medien.

Profumo ist seit drei Jahren Verwaltungsratschef der toskanischen Bank, die eine dramatische Krise erlebt. Das älteste Finanzhaus der Welt hatte sich in den vergangenen Jahren mit der Übernahme des Rivalen Antonveneta sowie riskanten Derivate-Geschäften übernommen und war wiederholt auf staatliche Hilfen angewiesen. Als italienisches Institut mit der größten Kapitallücke ging das Traditionshaus, das seit mehr als 500 Jahren Geschäfte macht, aus den Banken-Tests hervor.

Bei der Bank fehlten 2,1 Mrd. Euro. Das Geldhaus will jetzt Aktien im Volumen von 3 Mrd. Euro ausgeben, um seine Kapitaldecke aufzupolstern. Nach der Kapitalerhöhung dürfte der Staat nach Händlerschätzungen rund fünf Prozent der Anteile an Monte Paschi halten. (APA, 17.3.2015)